jede hieraus gezogene Vermuthung, als wolle Oesterreich den starken Bundesstaat in der Geburt ersticken, und durch ein dem alten Bundestag ähnliches Surrogat ersetzen, mit Bestimmtheit zurückweisen. Unsere Regierung will es nicht, und wollte sie eS, so würde sie an unS Abgeordneten aus Oester­reich die größten Hindernisse einer so unwürdigen Politik finden (Beifall auf der Linken und im Centrum); wir wür­den uns einer solchen Politik nie zum Werkzeuge hergeben. Wir erstreben aufrichtig und ernstlich die bundesstaatliche Ein­heit des Vaterlandes, und zwar, wie wir jetzt noch ganz ent­schieden hoffen, mit Einschluß der deutsch-österreichischen Länder. Von dem Augenblick an, wo wir diese Hoffnung aufgeben müßten, wo uns die schmerzliche Ueberzeugung würde, daß die österreichische Negierung in den deutschen Bundesstaat nicht eintreten kann, oder nicht eintreten will, von dem Augenblick an werden wir der Einigung des übri­gen Deutschland's kein Hinderniß in den Weg legen, wir werden trauernd, aber freiwillig auS dieser Versammlung scheiden. Ich weise daher den Vorwurf zurück, als hätten wir das übrige Deutschland hindern wollen, sich ohne Oester­reich so fest als möglich zusammenzuschließen. Ich kann aber, meine Herren, dem Worte des Herrn Ministers der Finanzen nicht beipflichten, daß das Warten auf Oesterreich das Ster­ben der deutschen Einheit sei. Ich, meine Herren, ich ver­zweifle nicht an der deutschen Einheit, denn ich verzweifle nicht an dem deutschen Volke, wel­ches die Einheit erreichen will, und erreichen wird. (Lebhafter Beifall auf der Linken.)

Jetzt aber, meine Herren, wo uns Abgeordnete von Oester­reich noch nichts zur Annahme berechtigt, als ob Oesterreich in den deutschen Bundesstaat nicht eintreten könne, jetzt ist eS unsere heiligste Pflicht, unsere Stellung in diesem Hause, die Stellung Oesterreich's in dem deutschen Vaterlande zu wah­ren, und deßhalb, meine Herren, kann ich dem Anträge des Neichsministeriums selbst in der Fassung, wie sie am 5. Ja­nuar d. I. dem Ausschüsse vorgelegt wurde, nicht beistimmen, und empfehle Ihnen den Antrag, welcher von mir in Gesell­schaft des Herrn Edel und mehrerer anderer Abgeordneten ge­stellt wurde. Dieser Antrag enthält Alles, waö nothwmdig ist zu einer erfolgreichen Unterhandlung mit Oesterreich; er