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Grscheint ohne Zwang, aber nicht bei Negenwetter. Breis: Stück für Stück 1 Sgr.!
Bcrantwortliche Rcaction:
iSelbstv erlag.)
Zu haben: In allen Buchhandlungen und bei allen Colpor- E teuren. Inserate: 3 Sgr.
Amtlicher TIM.
Amtliche Berichtigung.
M. Berlin, den 25. Mai. Zu unserm größten Erstaunen und unserer noch größeren Mißbilligung haben wir vernommen, daß man seit einiger Zeit mit dem Worte Reactien, welches ursprünglich Gegenwirkung heißt, einen unehrenhaften Begriff verbindet, indem eine Rotte schamloser Aufwiegler sich erfrecht hat, durch den steten Gebrauch dieses Wortes als Ausdrucks eines freiheitsfeindlichen Moments eine bella- genswerthe Verwirrung der Begriffe zu bereiten, und dabei die Idee von der Schmählichkeit und Unehrenhaftigkeit des Begriffs in das Publikum eiuzufchmuggeln. Diese Ansicht bedarf gar sehr der Berichtigung, denn wenn man auch zugeben muß, daß das Wort Reaction den Begriff einer Gegenwirkung gegen das Freiheitsstreben enthalte, so folgt doch daraus um so eher, daß die Reaetion etwas durchaus Ehrenhaftes ist, weil ja eben das Bestreben der Freiheit endlich, wie die Geschichte lehrt, zur Republik und dergleichen verbrecherischen und ehrlosen Umtrieben führen muß. Daß demnächst die Reaetion nur etwas sehr Ehrenvolles und Ehrenhaftes ist, dürfte auch schlagend dadurch bewiesen sein, daß in allen Staaten, wo Ruhe und Ordnung herrscht, nur die Anhänger und'Ford er er der R ea c ti vn Orden oder Ehrenzeichen erhalten haben.
Die Vorlegung des Verfassungsentwurfs.
^ Berlin, den 26. Mai. Das Ministerium Camp Hausen hat unser Vertrauen verloren. Wie war dies auch anders möglich, da dem Minister-Präsidenten und zweien seiner College«, den Herren Dor- nemaun und Hansemann, die Hauptbedingung fehlt, welche zu einem wahrhaft preußischen Minister befähigt, die adlige Geburt, das edle Blut. Zwar hatten wir gehofft, daß sie sich die gute Gesinnung in der Atmosphäre des Hofes bald aneignen würden; und wirklich gewann es auch bei der Zurückberusunq des vou der ganzen Monarchie und den angrenzenden Ländern hoch ersehnten durchlauchtigen Prinzen von Preußen Königliche Hoheit den Anschein, als ob sie-sich der wahrhaft guten Sache von ganzem Herzen anschließen würden. Allein gerade, als man von dem Herrn Ca mp Hausen und Consorten den entschiedensten Schlag gegen die verruchten, sogenannten demokratischen Tendenzen einer in Anarchie aufgelösten Bande Berliner Pöbels erwartete; — als man sie aufforderte, durch eine Verordnung das fluchwürdige Attentat des 18. März als verbrecherisch zu brandmarken und die Erklärung abzugeben, daß die dadurch der Krone entrissenen Versprechungen als erzwungene keine rechtliche Gültigkeit haben konnten, die in Folge jener Versprechungen berufene Nationalversammlung also keine kompetente Behörde sei; — als man ihnen ferner auseinandersetzte, daß ein solcher Staatsstreich keinerlei böse Folge): haben könne, da erstens die eine Hälfte der Berliner Bevölkerung, die besser gesinnte, vor allen Dingen Ruhe und Ordnung wünsche, welche unter der absoluten Monarchie doch immer am schönsten zu haben sei, und zweitens, die andere Hälfte, die ruchlosen Demonstra- tions-Beflissenen, sehr leicht damit zurück zu weisen sei, daß man sage: Berlin sei nicht das ganze Land, und ehe die Minister ihre Maßregel zurück nehmen könnten, müßten sie erst die Stimmung des ganzen Landes erforschen; — als man ihnen endlich klar zu machen suchte, daß nichts leichter sei, als den Schein zu erzeugen, als sei das ganze Land mit der Maßregel einverstanden, indem man nur in der Vosfischen Zeitung, dem einzigen im Lande verbreiteten Organe, zuerst einige Stimmen, die man ziemlich billig haben könne, dafür laut werden lassen und später die verschiedenen Landräthe der Kreise beauftragen dürfe, auf Kosten der geheimen Fonds für zahlreiche, von der Vossi'schen Zeitung zu veröffentliche Adressen Sorge zu tragen; — als man jenen Ministern alles dies klar und deutlich vorgelcgt hatte und nun von ihrer Loyalität erwartete, daß sie die zur Erklärung über den Verfassungsentwurf berufene Versammlung, welche die Bösgefinnten fälschlich eine constituirende Nationalversammlung nennen, auf den Standpunkt des Allerhöchsten Patents vorn 3. Februar 1847 zurück versetzen würden: da widerstrebten sie diesem Verlangen nicht nur, sondern legten auch der Versammlung, die wir als eine aus der Erneute des 18. März hervorgegangene, nicht für rechtsbeständig zu erkennen vermögen, einen Verfassungsentwurf vor, welcher zwar in sehr vielen Paragraphen von einer durchaus loyalen und. der guten Sache zugewandten Gesinnung zeugt, aber doch auch einige Artikel enthält, welche das Ministerium einer leichten Hinneigung zu den fluchwürdigen Forderungen der sogenannten Barrikadenkämpfer verdächtig machen, und die Ursache sind, daß es das Vertrauen aller echten Preußen, die natürlich zugleich warme Freunde des Prinzen von Preußen sind, verloren hat.
Wir werden diesen verdammenswerthen Verfassungsentwurf in der nächsten Nummer ausführlich besprechen.
(Ein echter Preuße, also auch ein Freund des Prinzen von Preußen.)
Berlin, den 25. Mai. Die vergeltende Hand des Ewigen hat bereits einen der Frevler ereilt, welche sich an der geheiligten Wohnung Sr. königlichen Hoheit, des Prinzen von Preußen, dadurch vergriffen haben, daß sie dieselbige für National-Eigcnthum erklärten. Die Sache verhielt sich so: In einer hiesigen Gesellschaft wurde gegen alle gesetzlichen Vorschriften Faro gespielt, welches Spiel überhaupt nur Denjenigen erlaubt ist, welche vermöge ihrer eximirteu Stellung bedeutende Revenuen beziehen. Einer der Spieler hatte bereits sein ganzes Geld verloren, als er auf die frevelhafte Idee kam, seinen Antheil am National-Eig enth um auf eine Karte zu setzen. Er erwählte dazu den Buben, indem er den sogenannten Geist der Zeit schlau zn erfassen ' mGtte. Aber was geschah? — Der Bube verlor, und der König
Schnellpreffen-Druck von Ferdinand
gewann! - So strafte Gott den Frevler und deutete zugleich in sichtbaren Zeichen durch den Schlag-der Karte an: welch eine schöne Zukunft uns bevorsieht. Die Buben verlieren, und die Könige gewinnen! ^
(Ein treuer Freund seines Königs.)
sZ Br^lru, den 21. Mai. Die gute 'Lache der Ruhe und Ordnung gewinnt immer mehr Freunde und Anhänger. Damit sie aber bald völlig siege, tragen die Unterzeichneten bei der znr Erklärnng über den Verfassungsentwurf berufeileu Versamnilung darauf au: während der Zeit ihres Beisammenseins das Rauchen auf der Straße verbieten zu lassen, damit die hohe Versammlung ohne allen äußern Einfluß ihr schweres Werk vollenden könne. Die Unterzeichneten verpflichten sich zugleich, bei der Vollziehung dieses Verbots die früheren Pflichten der Gensd'armeu zu erfüllen.
(699 Bürgerw ehrmäuner.j
X Nettenhrrvg, den 29. Mai. Von Seiten der hiesigen Einwohnerschaft ist folgende Adresse au das hohe Staatsmiuisterium abgegaugeu: „Hohes Staatsminisierium! Wenn auch durch die Ränke einiger übelwollenden Böfewichter, wozu namentlich Franzosen, Polen und Juden gehören, unsere getreue Stadt — hoffentlich nur für kurze Zeit! - genöthigt worden ist, sich scheinbar von dein edlen Herrscherhause Lee Ho- henzvllern, welches uns i. I. 1797 als rechtmäßiges Erbstück in Besitz genommen hat, zu trennen: so hat doch dies beklagenswerche Ereignis; nichts ändern können an der unverbrüchlichen Treue, mit welcher wir jenem
mit welcher das hohe Ministerium die Ränke einiger Rebellen in den Staub getreten hat, die so frech sind, 'sich für die Repräsentanten der Nation zu halten, wo wir noch nicht einmal gefragt worden sind. — Wir schließen mit der Versicherung, daß wir von Begierde brennen, wieder unter dem Degen des ritterlichen Prirrzen -,u fechten, der uns der Geeignetste scheint, um die innern und äußern Feinde der ruhigen und friedlichen Negierung eines hohen Ministern zusammen schießen zu lassen.
(Ein Neufschandeller mit 869 vou ihm selbst gefertigten Unterschriften.)
. , -.au wcar. -tuen wayien ^rninoeu oer guten Lache können wir die freudige
Nachricht verkünden, daß der „gehemmte Fortschritt" und der „unzweifelhafte Rückschritt" auf dem Hengsten borg des Königlichen Schlosses, welche in den trüben Tagen des März und April einigen Grünspan angesetzt hatten, mit vielem Eisi-r blank gescheuert werden, damit sie bei dem bevorstehenden Triumphemzuge des Prinzen von Preußen wieder in der alten Pracht und Glorie figurireu können.
(Ein wahrer Freund des Fortschritts.)
^ Lterlnr, den 26. Mai. Der Unfug der Katzenmusik droht bereits alle Ruhe und Ordnung der Stadt zu erschüttern. Wir tragen bei der Staats-Regierung darauf au, gegen die verbrecherischen Katzen die Menge der loyalen Hunde, welche sich in der Monarchie vorfinden,' loszulassen. Näheren Nachw eisertheilt die Expedition der Vossi'schen Zeitung. (Mehrererere.)
ILM
Wilhelms-Strasse
brütet täglich für die ganze Monarchie
2999 Reaktionäre
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uns. Bestellungen darauf können unsrem kirt gemach^werdeu.
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Rekchardt u. Co., Spandauerstraße 49.
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Aufforderung.
Da die freiwilligen Opfer auf dem Altar des Vaterlandes bis jetzt die Summe von 259999 Tha- (eru gegeben haben, so wird des Herrn Staats- Piinisters Herrn v. Thiele Excelleuz aufgefordert, uns seinen jetzigen Aufenthalt anzugeben, um ihm diese Summe behufs Verwendung für die gute Sache der Ruhe und Ordnung übermachen zu können.
Hauptverwaltung
der daterlands-Maropfcr. *
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