Der sechste Sinn.

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Wesen, so lästig wie es Andern ist, so unbequem ist es sich selbst.

Aus Allein sucht der Eigensinn Verdruß, überall will er der Erste sein, den blauen Strumpf nennt er roth, das weite Kleid eng, und so geht es mit Allem.

Hatte Caroline Clavierstnnde und hatte keine ^ust, so setzte sie den sechsten Sinn auf, und sehet, wie sie da sitzt, die Hände matt, keine Taste kräftig rührend, und wie allerliebst konnte Caroline spielen, wenn sie wollte.

Einmal sollte Caroline mit den Geschwistern spazieren gehen.

Sie wollte das rothe Kleid anziehen, die Mutter sagte:Das dunkle Kleid ist gut für heute, behalte das rothe zum Sonntage."

Der Widerspruch reizte Caroline, sie zog den Eigensinn vor, sie fing fürchterlich an zu schreien.

Da steht Caroline und heult, daß Allen, die in der Stube waren, Hören und Sehen verging.

Die Mutter ging mit den andern Kindern fort, und Caroline mußte allein zu Hause bleiben.

Der sechste Sinn ist eine Art Krankheit, so schlimm wie das Fieber.

Hatte Caroline einen solchen Anfall, dann war