Erstes Capitel.
Witterung oder Köder, um Fische in Reusen oder Säcken zu fangen.
Dts giebt keine Art der Fischerei, bei der man sich so verschiedener und mannichfaltiger Lockspeisen und Köder bedienen kann, als bei dem Fange der Fische in Reusen und Säcken,' und eben so verschieden ist aber auch der Fang der Fische. Der Fischer von Gewerbe zieht die wohlfeilste Art von Köder, die er sich bereitet, gewöhnlich vor, bedenkt aber nicht dabei, daß nur etwas Weniges, wenn er es zu seinem gewöhnlichen Köder hinzufügte, ihm einen zehn- und mehrfachen Gewinn bringen könnte. Jeder hat bei Bereitung seiner Köder etwas Eigenes, der Eine wählt dies, der Andere wählt jenes und nirgends wird man etwas Uebereinstimmendes finden, w.il sich Jeder nach dem richtet, was ihm das Bequemste und Wohlfeilste ist; darnach jedoch sieht Keiner, daß die Fischart, für welche ihre Köder gerade paßt, nur in geringer Menge vorhanden ist, und die andern Arten wenig oder gar nicht von ihrem Köder ungezogen werden, weil sie nur Zugsische in diesem Wasser sind.
Ein Köder bat immer den Vorzug vor dem andern, und so ist es auch bei den Fischen, der eine liebt diesen, der andere jenen, und darum scheint es am passendsten, hier einige Witterungen und Köder, die man fast auf jede Fischart anwenden kann, zu erwähnen. Es bleibt jedoch Jedem überlassen, da die eine Art immer vortheilhafter und billiger als die andere zu bereiten ist, eine, die er . für die bequemste und wohlfeilste hält, auszusuchen, sie zu prüfen und darnach ihren Werth zu bestimmen.
^t Bereitung der Lockspeisen für Fische im Allgemeinen.
I) Man nehme einen Oelkuchen von Hanf-, Rapps-oderRüb- samen, ist gleichviel, röste ihn ordentlich braun auf einem Roste oder in einer Pfanne über dem Feuer, stoße ihn zu Pulver, reibe oder menge dies Pulver unter einander und vertheile es in kleine Leinwandsäckchen, die jedoch nicht so dicht sein dürfen. Alsdann nehme man Schlangensett, Reiherfett und Gänsefett, mische
Fischbuch.
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