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vereint mit ihr das Haff zu erreichen, das ihnen den Weg zum Weltmeer und zum Weltverkehr eröffnet.
Was aber rollt belebend vom Erzgebirge Deutschlands im reichen Segensstrom nordwärts hernieder? Die Elbe ist's, die gleichfalls aus der Fremde kommt, aber schon beim Eintritt in das deutsche Vaterland dem Menschenfleiß begegnet, der das Land befruchtet. In Sachsens blühenden Gefilden begrüßt uns eine ältere Kultur, die sich merklich unterscheidet von der Lässigkeit des slawischen Gebiets, aus dem der Elbstrom entspringt. Da fließen dem Strom zahlreiche Quellen zu, die den Wasserreichtum mehren, da blüht am Flachgelände bereits die Rebe. Da gibt der Berg seinen Mineralschatz reichlich her. Da ist die Schiffahrt enger mit dem Weltverkehr verbunden. Hier wetteifert schon der Strom, um bei Cuxhafen schnell den Anschluß an das Weltmeer zu erreichen, allwo er anfrachtet, was der Menschenfleiß daheim geschaffen, und wo er ab- lagert, was der Lebenswechsel ausscheidet aus dem Festland und als Überrest nach der Tiefe sendet.
Merk auf! Es war kein müßig Träumen, Was Zeiten, uralt, einst geahnt!
Herab von fernen Himmelsräumen
Schwebt über Wassern, ungebahnt,
Der Wärme Kraft als schöpferischer Geist
Der alles Erdendasein weckt und speist.
Ihr Machtgebot ist's, das urkräftig
Das Wasser zu den Felsen trägt;
Da schmilzt sie Gletscher, daß geschäftig
Sich's abwärts wiederum bewegt.
Das Auf und Ab, in dem der Erdball lebt:
Die Wärme wirkt's, die über Wassern schwebt.
Guten Morgen!
„Guten Morgen, Fräulein Faulpelz! Haben Fräulein wohl geruht? Eben hat es Acht geschlagen!" Fräulein streckt sich voll Behagen: „„Ach, wie ist's im Bett so gut!"" — „Ei gewiß, doch zehnmal besser Ist es jetzt auf grüner Flur, Und die Blumen drauß' im Garten Alle schon auf Fräulein warten;
Darum sputen Sie sich nur!"