Drittes Kapitel.
V erwanätenliebe.
^^^n einem halbdunklen Wohnzimmer des Hotel d'Espagne zu Ems saßen zwei junge Menschen. Der eine von ihnen, ein etwa sechzehnjähriger Knabe, ganz in weißen Flanell gekleidet, den ein rotseidener Gürtel noch weißer machte, saß rittlings auf einem Sessel und hielt ein Buch in der Hand, in das er hin und wieder einen zerstreuten Blick warf, während seine etwa um ein Jahr ältere Schwester der Länge nach auf einem Ruhebette lag und die Augen fest geschlossen hielt, so daß es den Anschein hatte, sie sei fest eingeschlafen. Die Geschwister hatten feine, etwas blasse Gesichter, Helles Haar und dunkle Augen. Beide sahen gut aus, wenn man auch nicht behaupten konnte, daß sie hübsch seien; beide aber hatten einen Gesichtsausdruck, der nicht besonders angenehm war.
„Bernadotte, Bernadotte," sagte Sigurd Berthold halblaut vor sich hin, „war Marschall von Frankreich, später Kronprinz von Schweden, ist höchstwahr-