Avifauna von Hessen
VORWORT
In wohl allen Rezensionen, die es zum ersten Band dieser Avifauna gab, werden Hoffnung und Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß es in Hessen nicht so gehen möge wie andernorts: langes Warten auf die nächsten Bände oder gar Versickern des Vorhabens. Wie der vorliegende zweite Band belegt, ist es uns - jedenfalls bislang - gelungen, einem solchen Schicksal zu entgehen. Wir sind auch guten Mutes, was die Fortsetzung dieser AVIFAUNA betrifft.
Dies erscheint jedoch nur erreichbar, wenn sich möglichst viele hessische Vogel- kundler zur tatkräftigen Mitarbeit bereit finden. Dies betrifft sowohl das oft mühsame Verfassen von Artkapiteln als auch die Bereitschaft, alte und neue Beobachtungsdaten zur Verfügung zu stellen - und diese nicht nur dem persönlichen Tagebuch anzuvertrauen. Auch die Bereitschaft, für einzelne Arten das vorhandene Material zusammenzustellen, wäre eine wichtige Hilfe. - Wir appellieren also erneut an alle, uns zu unterstützen, und geben zu bedenken: Naturschutzarbeit ist wichtig, aber die Veröffentlichung der Ergebnisse feldomithologischer Untersuchungen in einer AVIFAUNA ist es ebenfalls. Die Herausgeber können die Fülle der Arbeit schwerlich allein bewältigen.
Die Fortsetzung der AVIFAUNA ist jedoch auch davon abhängig, ob sie finanziert werden kann. Zwar geschieht die meiste Arbeit ehrenamtlich und damit kostenlos. Aber Abfassung und besonders Druck haben ihren, und zwar nicht geringen Preis. - So konnte der vorliegende Band mit Hilfe der Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz gedruckt werden. Ihm gilt dafür unser besonderer Dank. - Die vorliegende Publikation enthält für die Naturschutzbehörden des Landes Hessen viele, auch in erheblichem Umfang kostensparende Informationen; so zum Beispiel gut belegte Angaben für eine Aktualisierung der „Roten Liste“. Wir rechnen deshalb auch weiterhin mit finanzieller Unterstützung durch die hessischen Behörden. Dennoch bitten wir: Wer aus unterschiedlichen Gründen keine „Schreibarbeit“ für den nächsten Band leisten kann, aber die Avifauna gerne liest oder mit ihr arbeitet, möge bedenken, ob er sie durch eine Spende an die HGON fördern kann. Nur durch die genannten und weitere finanzielle Zuwendungen ist ein vertretbarer Verkaufspreis möglich.
Die Prinzipien dieser AVIFAUNA haben unseres Wissens Zustimmung gefunden; dies betrifft besonders Form und Gliederung der Artkapitel. Allenfalls ist eine gewisse Kritik bezüglich zu umfangreicher Angaben über benachbarte Gebiete, allgemeinere Vergleiche und die Wiederholung älterer Daten geäußert worden. Wir sind jedoch der Meinung, daß Hessen keine „Insel“ ist. Die hier gewonnenen Erkenntnisse können besser im Vergleich mit solchen aus Nachbargebieten
2. Lfg. 1995
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