Avifauna von Hessen

7.1.1.1

Cygnus olor (Gmeltn 1789 )

Unterarten

keine

Status und Häufigkeit

Jahresvogel: 50-100 Brutpaare

Durchzügler und Wintergast: 500-1000 Exemplare

Bestandsentwicklung: gleichbleibend

Lebensraum

Der Höckerschwan brütet in Hessen auf Gewässern aller Art. Bevorzugt werden Flüsse, an ihnen ist etwa die Hälfte der Brutpaare zu finden. Außerdem besiedelt die Art Hafenbecken, Baggerteiche, Stauseen und Altwasser sowie Dorf- und Parkteiche, die sogar kleiner als ein Hektar sein können.

Wichtig für die Ansiedlung von Brutpaaren ist die Uferbeschaffenheit. Der Stausee von Affoldern und große Teile des Edersees (beide Krs. Waldeck-Frankenberg) werden wegen steiler, vegetationsfreier Ufer gemieden (Enderlein, Lübcke & Schäfer 1993). Das Nest wird gerne auf Fluß- und Teichinseln gebaut (z.B. Fuldainsel Wolfsanger, Krs. Kassel; Wohrasandfang, Krs. Marburg-Biedenkopf; Schwanenteich, Krs. Gießen; [1: 1984], HGON-AK Marburg-Biedenkopf 1992, Burkhardt briefl.) oder im Vegetationsgürtel der Teiche und Flüsse (z.B. Merz­häuser Teiche, Krs. Marburg-Biedenkopf). Auf der Eder bei Mehlen (Krs. Wald­eck-Frankenberg) wurde ein Nest direkt im Wasser auf mit Ästen verstärktem Flutenden Hahnenfuß gefunden (Enderlein, Lübcke & Schäfer 1993). Rutschke (1992) erwähnt als Bedingung für die Ansiedlung des Höckerschwans mäßig eutrophe Gewässer mit gut entwickelter Unterwasservegetation. Leider liegen aus Hessen hierzu keine Angaben vor. Die Bruten am Schwanenteich in Gießen - einem eutrophen Parkteich ohne Unterwasservegetation (Korn briefl.) - deuten aber darauf hin, daß dies für Gewässer, an denen Spaziergänger für Futter sorgen, nicht gelten muß.

Der Großteil aller Brutplätze wird jeweils nur von einem Brutpaar besiedelt. In einigen Fällen wurden jedoch auch zwei oder drei Paare am selben Gewässer

2.Lfg. 1995

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