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lieber das Vorkommen von Juncus filiformis L. in Venn und NordwesteifeL

Von F. Fettweis (Bochum).

Juncus filiformis ist im Venu und der nordwestlichen Eifel viel weiter verbreitet, als die Angaben in den Floren vermuten lassen Es liegt das daran, daß die Pflanze in der Regel fibersehen wird. Sie verrät aller dem Kundigen ihre Anwesenheit meistens schon auf größere Entfernung durch ihre Färbung. Am leichtesten ist Juncus filiformis im ersten Frühjahr zu entdecken, wenn auf warme Tage wieder kalte folgten. Besonders in diesem Jahre machten sich nach den starken Spätfrösten selbst nur handgroße Bestände schon von weiteren durch ihre fuchsrote Farbe bemerk­bar. Flat man die Pflanze einmal gefunden, so kommt man schließ­lich dazu, sie unter nicht zu ungünstigen Verhältnissen auch im Sommer und Herbst zu entdecken. Schließlich ist es möglich, auch in den Wintermonaten ihre Stoppeln zu erkennen. In manchen Fällen, wenn nämlich eine Begehung der Wiesengründe in der schönen Jahreszeit mit Rücksicht auf den Flurschaden ausge­schlossen ist, bieten Spätherbst, Winter und Vorfrühling die einzige Gelegenheit, nach der Binse zu forschen.

Juncus filiformis ist über dem Rücken des Hohen Venns in seiner ganzen Länge verbreitet. Wir fanden ihn in den Wiesen von Konzen und Francorchamps und an vielen dazwischen liegenden Stellen der Moore bei Hockay, der Baraque Michel und Mützenich. Bei Simmerath findet er sich im Kalltal und allen kleinen Wiesen­tälern.

Neu dürfte die Feststellung sein, daß die Pflanze durch fließen­des Wasser weit verbreitet werden kann. So wächst sie im ganzen Flußbett der Hill und weiter talabwärts der Weser auf der über 25 km langen Strecke von der Hillquelle bis unterhalb Membach im Altbelgischen, wahrscheinlich aber noch weiter weseralnvärts. Ln Quellauf der Hill kriecht ihr Wurzelstock in den nackten, steil abfallenden, aus Torf bestehenden Uferwänden. Weiter talabwärts wächst sie im Flußbett mit Vorliebe in den Ritzen der den Bach durchsetzenden Schieferbänke, aber auch in flachen, muldenför­migen, mit feinem Gesteinsschutt angefüllten Vertiefungen größerer