MARTENS , A . ORTMANN , H . - G . PEGLOW , H . - J . RADDATZ , S . REICHLE , R . SCHMIDT , B . STRUWE - JUHL , H . WIRTH . Methode Der Rotmilan gilt allgemein als vergleichsweise einfach zu erfassende Art . Das ausgeprägte Revieranzeigeverhalten ( vgl . Norgall 1995 ) sowie das typische Verhalten bei Störungen am Brutplatz [ scheinbar unmotivierter Ruderflug , „ Zick - Zack - Flug “ ( eig . Beobachtung ) ] erweist sich , ebenso wie die langjährige Kenntnis des Untersuchungsgebietes ( UG ) und der Traditionsreviere , als Arbeitserleichterung . Erfasst wurden Paare ( P ) , d . h . Brutpaare ( BP ) und nichtbrütende Revierpaare ( RP ) . Dies entspricht der bei Norgall ( 1995 ) definierten „ territorialen Saisonpopulation “ , abgesehen von den hier nicht berücksichtigten territorialen Einzelvögeln . Zur Kartierung der Brutplätze wurden ab Mitte März bis zum verstärkten Einsetzen der Belaubung Ende April sämtliche geeigneten Wälder und Feldgehölze zu Fuß abgesucht . Entsprechend der Habitatpräferenz der Art wurde hierbei besonderes Augen¬ merk auf die Waldrandlage ( Althölzer ) und waldrandnahe Lichtungen gerichtet . Zur Klärung des Status ' BP , RP oder Einzelvogel waren z . T . mehrere Kontrollen notwendig . Da bei einem UG dieser Größenordnung nicht von einer vollständigen Erfassung auszu¬ gehen ist , wurde für die Ermittlung des Gesamtbestandes entsprechend der Empfehlung von Norgall ( 1995 ) ein Erfassungsfehler berücksichtigt , der hier auf pauschal 15 % geschätzt wird . Ergebnisse Für die Darstellung der Ergebnisse wurden zur besseren Orientierung neben der naturräumlichen Aufteilung des UG zusätzlich die ( unnatürliche ) Gliederung nach Land¬ kreisen gewählt . Aus Tab . 1 ergibt sich unter Berücksichtigung des Erfassungsfehlers ( s . o . ! ) ein Gesamtbestand von 85 - 90 P für Schleswig - Holstein . Die kleine Population verteilt sich mit ca . 62 P ( rund 71 % ) auf das Östliche Hügelland , entsprechend einer Siedlungsdichte ( SD ) von ca . 0,9 P / 100 km 2 und ca . 25 P auf die Geest ( rund 29 % ) , entsprechend einer SD von ca . 0,3 P / 100 km 2 . Beide Naturräume zusammen erreichen eine durchschnittliche SD von ca . 0,6 P / 100 km 2 , das gesamte Schleswig - Holstein ca . 0,5 P / 100 km 2 . Das Kernge¬ biet der Verbreitung , d . h . die Hügellandanteile der Landkreise Plön , Ostholstein , Segeberg , Stormarn und Herzogtum Lauenburg , ist durch eine deutlich höhere SD , nämlich ca . 1,3 P / 100 km 2 sowie den höchsten Bewaldungsanteil des Landes gekennzeichnet . Es ist insgesamt eine positive Korrelation zwischen Bewaldungsanteil und SD erkennbar ( vgl . Tab . 1 ) . Diskussion Die von Looft & Busche ( 1981 ) für das Jahr 1975 genannte Bestandshöhe von 74 P für ganz Schleswig - Holstein muss als zu niedrig angesetzt betrachtet werden , da auf die Einberechnung eines Erfassungsfehlers ( s . o . ! ) verzichtet wurde . Der Höchstbestand der vergangenen dreißig Jahre wurde vermutlich 1977 - 1979 ( vgl . Looft & Busche 1981 ) erreicht . Er dürfte in jenen Jahren nach einer realistischen Schätzung bei mind . 100 P gelegen haben . Dieser Wert dient hier als Vergleichswert zur Beurteilung der aktuellen Situation . Nähere Details hierzu werden in einer umfangreicheren Untersuchung zur Populationsdynamik des Rotmilans in Schleswig - Holstein veröffentlicht ( in Vorb . , dieselben Autoren ) . Dementsprechend ergibt sich ein Rückgang von ca . 10 - 15 % , der insbesondere die Landkreise Plön , Ostholstein und Rendsburg - Eckernförde betrifft . Der Waldanteil einer Landschaft ist offenbar auch in Schleswig - Holstein ein limitierender Faktor für die Siedlungs¬ dichte . Peters ( 1999 ) ermittelte für Teile Niedersachsens als Optimum einen Waldanteil von 20 - 30 % . Dies wird in Schleswig - Holstein allein im Kreis Herzogtum Lauenburg in 254 |