Neues Optolyth-Spektiv mit Schrägeinblick und Wechselokularen

Als Feldornithologe benötigt man zur Vogelbeobachtung im freien Gelände (d. h. außerhalb Wäl­dern und Parkanlagen) neben einem Doppelglas (7 x 42 bis 10 x 50, an der Meeresküste gegebe­nenfalls auch 12 x 50) ein Fernrohr oder Fernglas mit sehr viel stärkerer Vergrößerung, etwa 20 bis 40fach. Seit Jahren haben sich hier die Optolyth-Spektive 30 x 75 und 30 x 80 sehr gut bewährt. Sie leisten an großen Gewässern (Binnenseen, Meeresküste), vorzügliche Dienste.

Bei großen Entfernungen weit draußen auf dem Meer schwimmender Enten, Seetaucher usw. gibt es bei feldornithologisch schwer bestimmbaren Vogelarten Situationen, bei denen man, um letzte Klarheit über die jeweilige Vogelart zu erhalten, eine stärkere Vergrößerung als 30 fach wünscht. Nun gibt es schon längere Zeit zwei Optolyth-Spektive mit variabler Vergrößerung 22 - 60 x 70 und 15 - 40 x 60. Diese haben jedoch ein kleineres Sehfeld. Um diesen Nachteil auszugleichen, hat die Firma Optolyth-Optik ein neues Gerät mit 3 auswechselbaren Okularen für 20,30 und 40 fache Ver­größerung herausgebracht.

Neben diesem neuen Spektiv behält das bisherige kleine Spektiv 22 x 70 weiterhin seine Bedeu­tung. Das 22 fache-Spektiv ist so klein, daß man es in die Manteltasche stecken kann und zur Not auch ohne Stativ freihändig benutzen kann. Durch das größere Gesichtsfeld (55 m auf 1000 m gegenüber 40 m beim 30fachen Spektiv) bekommt man auch fliegende Vögel rascher ins Glas. Die­ses kleine Spektiv genügt bei kleinen Gewässern durchaus, kann aber selbstverständlich auch an der Meeresküste im Watt oder am offenen Meer mit gutem Erfolg benutzt werden.

Prof. Dr. Herbert Bruns, Biologische Station List auf Sylt.

Station für Vogelbeobachtung. Hafenstraße 39, D-2282 List/Sylt

Konfliktthemen: Naturschutz - Fremdenverkehr - Wassersport

Es ist kein Zweifel: Massentourismus in Verbindung mit Profitstreben von Unternehmern sowie Sport in der Natur können die Natur gefährden und Bemühungen des Naturschutzes stören. Als Referent des Deutschen Bundes für Vogelschutz für das im Auftrag der Landesregierung betreute NaturschutzgebietWattenmeer nördlich Hindenburgdamm (d. h. des jetzigen Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zwischen Sylt und dem Festland) erlebe ich alljährlich, wie die Probleme auf einer Erholungsinsel mit fast einer halben Million Besuchern im Jahr aufeinander-

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Surfer vertreibt Eiderente von der Vogelinsel Uthörn in Königshafen von List/Sylt. Die letzte von rund 200 rastenden Eiderenten vor dem Wegflug. Foto: H - Bruns

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