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Abb.: Rhein-Querschnitt, schematisch. A: Schlupf von Trichoptera und Ephemeroptera.

B: Schlupf von Chironomidae.

Hier sind jedoch noch häufiger andere Singvögel beteiligt, am häufigsten wurden Mönchs­und Gartengrasmücke Sylvia atricapilla, S.borin, Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros, Rotkehlchen Erithacus rubecula und Meisen Parus major, P.caeruleus, P.palustris beobachtet, oft im Rüttelflug. In der gleichen Zeit erfolgen natürlich auch Eiablagen dieser Insekten.

Mauersegler sind in Koblenz nur während der hauptsächlichen Emergenzperiode der Köcherfliegengattung Hydropsyche anwesend, die Jungenaufzucht fällt mit dem Schlupf­maximum Mitte Juli zusammen (SCHLEUTER 1998). Aber auch die schon früher eintreffen­den Schwalben streifen bereits beim Hinzug eifrig über dem Rhein. Zu dieser Zeit (ab Ende März) schlüpfen bereits Zuckmücken. Diese artenreiche Familie - SCHÖLL et al. (1995) nennen für den schiffbaren deutschen Rhein 158, für den Mittelrhein immerhin noch 95 Arten - ist fast während des ganzen Jahres am Schlupfgeschehen beteiligt. Ihre geringe Größe wird z.T. durch hohe Siedlungsdichten wettgemacht. Während des Wegzugs im Herbst sind neben Zuckmücken besonders Eintagsfliegen als mögliche Beutetiere vorhanden, wobei speziell Heptagenia sulphurea noch bis Anfang November frisch geschlüpft angetroffen wurde.

Die von RHEINWALD (1998) geforderte Konzentration potentieller Nahrung ist bei den Männchenschwärmen offensichtlich. Aber auch beim Schlupf und z.T. bei der Eiablage ist eine solche durch die Begrenzung der Wasserfläche einerseits (horizontal), durch die Wasseroberfläche als Schlupfort andererseits (vertikal) gegeben. In zeitlicher Hinsicht erfolgt sie durch das koordinierte saisonale und/oder tageszeitliche Schlüpfen vieler Arten. Besonders Spätnachmittag und Abend sind wichtige Emergenzzeiten, die geringe Lichtintensität scheint aber auch bei starker Bewölkung den Schlupf unabhängig von der Tageszeit auszulösen. Da gerade große Wasserkörper nur langsam auf veränderte Lufttemperaturen reagieren, können insbesondere Puppen (bei Köcherfliegen und Zweiflüglern) auch zu eher ungünstigen Zeitpunkten schlüpfen. Bei stärkerem Regen können die schlüpfenden Tiere flugunfähig geschlagen werden, bei schwächerem durchaus schadlos schlüpfen (eigene Beob.). Sie können also fallweise über oder auf der Wasseroberfläche von Vögeln abgesammelt werden.

An der Koblenzer Rheinlache wurden auch Männchenschwärme von Köcherfliegen (Athripsodes cinereus, Mystacides azurea ), einige Schwammfliegen ( Sisyra fuscata,

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