erscheint in der Regel einmal jährlich. In ihr erschienen in den Jahrgängen 21 und 22 die seltenen Nachweise in Listenform: „Fuglearkiv“. Doch die Listen führen nicht die bereits veröffentlichten Nachweise (bis auf Ausnahmen), so daß man sich auf sie nicht verlassen kann, sondern trotzdem die drei gesamt-norwegischen Zeitschriften „Sterna“, „Var Fuglefauna“ und „Fauna Norveg. Ser. C. - Cinclus“ ebenso durchsehen muß, wie die allgemein-zoologische Zeitschrift „ Fauna“.
Die kritische und gehaltvolle Durchsicht des Manuskriptes übernahm Herr Dr. W. THIEDE (Köln). Auf Grund seiner umfassenden Kenntnisse der einschlägigen Fachliteratur hat er diese Publikation in der vorliegenden Form überhaupt erst ermöglicht. An dieser Stelle möchten wir Herrn Dr. THIEDE nochmals unseren recht herzlichen Dank aussprechen.
1. Gelbschnabel-Eistaucher Gavia adamsii
Die Art ist ein seltener Gast in der Provinz, der bisher nur im Dezember nicht nachgewiesen werden konnte. Es gibt zwar in der Literatur für den Zeitraum von 1972 bis 1996 rund 104 Nachweise. Davon entfallen aber auf das Jahr 1989 allein schon 27, ein Jahr, in dem ganz offensichtlich besonders auf die Art geachtet wurde. Daraus läßt sich schließen, daß die Art „mehr übersehen als gesehen“ wird. Höhepunkt im Jahreslauf ist der Juli mit 26 Nachweisen. Interessant die Nachweise von 1989, da die Vögel genauer nach dem Alter bestimmt wurden: von den 49 altersbestimmten Vögeln waren als diesjährig ab August 27 bestimmt worden, als subadult von Mai bis August 11 und 11 als ad., d. h. über 50 % als immature.
Bei dieser Altersklassen-Verteilung nimmt es nicht wunder, daß bisher alle Versuche, das Brüten nachzuweisen, fehlschlugen. Die Art ist lediglich Gast. Unsere Beobachtung von 2 ad. BK am 16. Juni 1998 auf dem Eismeer an der norwegisch-russischen Grenze bei Grense-Jacobselv liegt im normalen Rahmen. Die von MAGERL (1979) veröffentlichte Beobachtung zweier mausernder ad. und eines „offensichtlich schon selbständigen Jungvogels“ an der Nordküste der Varanger-Halbinsel am 12.8.1976 ist bislang den finnmärkischen Ornithologen unbekannt. Neu hinzu kommen 1 - 2 Ex. am 20.7.1991 bei EkkeroyA/aranger H.-l. (SCHÖNBRODT & SELLIN, schriftl.).
2. Brandgans Tadorna tadorna
Die Brandgans ist Brutvogel Finnmarks, wenn auch in geringer Zahl. Die erste Brut erfolgte 1976 oder 1977 bei Veidnes am Laksefjord (70.40 N; 26.35 E) (PFEIFER 1993). Der nächste Brutnachweis dort war dann 1980; hier gab es am 6. Juni 3 Nester. Nach PFEIFER (1993) brütet die Art dort regelmäßig. Der zweite Ansiedlungsort war bereits 1983 Valdak auf der Porsanger-Halbinsel: 1 Paar mit 6 Jungen und 1994 eine zweite Brut mit 7 Jungen in Valdakmyra. STRANN (1990) sieht in Finnmark das Gebiet des Porsangerfjords und Lille Porsangen als Verbreitungsschwerpunkt der Brandgans an; mind. 20 Paare brüteten dort 1988.
Das Vogelschutzgebiet Nesseby im innersten Nordrand des Varangerfjords hat bisher nur wenige Brutnachweise erbracht: je einen 1988, 1991 (10 juv.), 1992 (4 juv.) und 1994 (8 juv.), beherbergt aber ganz imposante Mengen. So wurden am 8.7.1992 26, am 16.6.95 23 und im benachbarten Varangerbotn am 29.6.95 sogar 67 Brandgänse gezählt (Fuglearkivet)! Ohnehin sind von rund 60 für 1972 - 1996 veröffentlichten Nachweisen 27 aus Nesseby. Wir trafen hier am 18.6.98 5 (3 M. u. 2 W.) an.
Offensichtlich hat es die Brandgans im dortigen Klima sehr schwer, stärker Fuß zu fassen und konzentriert sich auf die klimatisch besseren Gebiete wie das vor Nordwinden geschützte Nesseby und das Innere des Porsangerfjords (Karte bei STRANN). Denn außerhalb dieser zwei Areale wurden jährlich nur 1 bis 2 Vögel gemeldet.
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