Ranftl, H. & W. Dornberger (1984): Die Vogelwelt des Ausgleichbeckens Altmühltal.- Am. ornithol. Ges. Bayern 23: 1-55.
Ranftl, H., W. Dornberger, J. Mayer, G. Nandi, M. Retter, M. Römhild & P. Ziemsen (1998): Die Vogelwelt des Altmühlsees 1997.- Avifaun. Informationsdienst Bayern 5:29-36.
Reichholf, J. (1980): Arten-Areal-Kurve bei Vögeln in Mitteleuropa.- Anz. ornithol. Ges.Bayern 19: 13-26.
Trögl, H. (1990): Überleitung von Altmühl-Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet.-Flurbereinigung und Dorferneuerung Absberg, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Hrsg. Flurbereinigungsdirektion Ansbach S. 11-14.
Anschrift der Verfasser: Dr. Helmut RANFTL und Wolfgang DORNBERGER, Bayerische
Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, Sachgebiet Agrar-faunaA/ogelwelt, Am
Kreuzweiher 3, D-91 746 Weidenbach
Ablauf und Ringschluß der Türkentauben-Verbreifung im
Kaukasus-Gebiet
von Alexander ABULADZE, Wladimir T. BUTJEV & Elena A. LEBEDEVA
Die ungestüme Ausbreitung der Türkentaube Streptopelia decaocto führte zu rascher Besiedlung auch von NW-Kazakhstan und anderen Gebieten Zentralasiens. BLAGOSKLONOV (1979) nannte dies zurecht „Das zoogeographische Ereignis unseres Jahrhunderts“. Eine zahllose Reihe von Veröffentlichungen begleitete bekanntlich diesen Siegeszug, die gewichtigsten und umfassendsten Arbeiten wurden von NOWAK (1989, 1991) geschrieben. Die schnellste Arealausweitung erfolgte in der zweiten Hälfte der 70er Jahre, als die Türkentaube jedes Jahr bis zu 370.000 km 2 des europäischen Rußlands eroberte. Im Ergebnis erreichte sie um 1980-1985 im Norden den Ladoga-See, die nördlichen Teile der Yaroslavl und Kirov Regionen, den Unterlauf des Kama-Flußes und ostwärts bis zu den Vorbergen des Urals, Baschkirien, den Unterlauf des Ural-Flußes und NW-Kazakhstan. Die exakte südliche Grenze auf der von NOWAK veröffentlichten Karte verlief 1988 entlang Pitsunda-Sochi-Tuapse - den Vorbergen des nördlichen Kaukasus - Pyatygorsk - Alaggir - Groznyi - Makhachkala (NOWAK 1989, 1991). (Anmerkung der Red.: kh wird im Deutschen wie ch ausgesprochen).
Zu Beginn der 80er Jahre war damit ein Ring um die Nord- und Ostküste des Schwarzen Meeres entstanden, dessen südliche Ausbuchtung äußerst nahe an den ursprünglichen kleinasiatischen Teil des Verbreitungsgebietes der Türkentaube herankam. Hier diskutieren wir nun die Ergebnisse unserer Beobachtungen und neuer Veröffentlichungen, um zu einem besseren Verständnis der Ausbreitung zu kommen und die „Verbindung“ ihres Verbreitungsgebietes in der Kaukasus-Region zu untersuchen.
Der nördliche Vorkaukasus
Im nördlichen Vorkaukasus erschien die Türkentaube 1973-1978 (BLAGOSKLONOV 1978, KHOKHLOV 1985, NOVIKOV & ZAVYALIKOV 1990). Im Süden des Stavropolsky Kray (dem niederen Kaukasus) wurde sie erstmals 1973-1974 in den Städten Mineralnye Vody, Pyatogorsk und Yessentuki beobachtet; später - 1984 - in Kislovodsk (Punkt 2 der Karte). Dort gab es 1989 schon mindestens 140 Paare (TEL'POV 1989). Zugleich mit dem Bestandswachstum wurden die Nachweise außerhalb der großen menschlichen Siedlungen konstanter: in kleinen Feldlagern, Einzelgehöften, Sommer-Vieh-Ställen in der Agrarlandschaft (KHOKHLOV 1981). Im nördlichen Ossetien wurden die ersten Türkentauben 1982 in den Städten Alaggir und Vladikavkaz (Punkt 3 der Karte) nachgewiesen, sowie in einer