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Kurze Mitteilungen

rung der Abwasserentsorgung eines ganzen Siedlungsgebietes ein wichtigerer Beitrag zum Umwelt­schutz als der Erhalt eines Kleinbiotops. Allerdings brauchte dieser Konflikt bei umsichtiger Planung erst garnicht zu entstehen, denn die Trassenführung könnte dies von vornherein berücksichtigen.

Literatur

LÖLF NW [Hrsg.] (1986): Rote Liste der in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Pflanzen und Tiere 2. Fassung, 240 S. Recklinghausen, Schriftenreihe d. Landesanstalt f. Ökologie, Landschaftsent­wicklung und Forstplanung Nordrhein-Westfalen 4 .

Anschrift der Verfasser: Joachim Schmitz, Beeckstr. 12, 5100 Aachen. Karl Josef Strank, Huber- tusstr. 8, 5112 Baesweiler 3,

Decheniana (Bonn) 142, 42-43 (1989)

Egeria densa Planch. (Dichte Wasserpest) im NSGStallberger Teiche (TK 5109/3) bei Siegburg, Nordrhein- Westfalen und im NSGNeandertal (TK 4707/4), Kreis Mettmann,

Nordrhein-Westfalen

Rainer Galunder, Erwin Patzke und Siegfried Woike (Eingegangen am 13. 12. 1988)

Einschleppungen von Egeria densa Planch. (= Elodea densa (Planch.) Casp., Anacharis densa (Planch.) Marie-Victorin) sind seit langem bekannt. 1914 trat sie im Gebiet der Niers auf, diese Vor­kommen werden 1926 von Hoeppner & Preuss (1926) nicht mehr erwähnt (Wolff 1980). Für West­falen registriert Runge (1972):Von Krüger (Herne) in den Gräben beim Schloß Strünkede be­obachtet (ob noch?). Wohl von Aquarienliebhabern ausgesetzt (Bonte/Scheuerm. 1937). Wolff (1980) gibt als weitere Fundstellen in der Bundesrepublik Deutschland Karlsruhe und Birkenheide/ Pfalz an, die erloschen sind. Im Gebiet der DDR wurde sie 1910 vom unfertigen Elster-Saale-Kanal bei Leipzig notiert. Casper & Krausch (1980) erwähnen die gleichen Funde. Markgraf (1981) enthält zusätzlich die Ortsangabe Entenfang bei Celle. Die aktuellen Beobachtungen der auch in derListe der Gefäßpflanzen Mitteleuropas (Ehrendorfer 1973) verzeichneten Art aus Nordrhein-Westfalen sind demnach neu.

Die aus Südamerika stammende Egeria densa ist gewöhnlich als Aquarienpflanze im Gebrauch, so daß die meisten Ansiedlungen auf Aquarianer zurückgehen dürften. Die Dichte Wasserpest bevorzugt schlammige bzw. sandig-schlammige Böden und Wassertemperaturen von 1228 °C.

Egeria densa erschien 1988 in einem Teich des NSGStallberger Teiche (5109/3) bei Siegburg. Die Art wächst auf sandig-schlammigem Substrat zusammen mit Potamogeton alpinus, Potamogeton pusillus und der freischwimmenden Riccia fluitans. Sie bildet an einer Stelle einen größeren Bestand, der sich auszubreiten scheint. An anderen Bereichen des Teiches fanden sich zum Zeitpunkt der Ent­deckung frei im Wasser treibende Sproßstücke der Wasserpest. Zwischen dem ersten Auftreten und der Entdeckung dürfte nur ein knapper Zeitraum liegen, da die Species bei Gorissen (1986) noch fehlt. Der Weg der Einbringung ist unklar. Er kann über Aquarianer erfolgt sein. Die Teiche werden weiterhin fischereiwirtschaftlich genutzt. So ist eine Einschleppung auf diesem Wege ebenfalls denkbar.

Auch im NSGNeandertal, Kreis Mettmann, trat Egeria densa im Sommer 1988 auf. In der Nähe der Winkelsmühle wurden dort in der Düsselaue seit 1980 etwa ein Dutzend Tümpel angelegt, um Amphibien weitere Laichmöglichkeiten zu schaffen. Diese kleinen Wasserstellen liegen in unmittel­barer Nähe eines größeren Stillgewässers Woike, S. & Woike, M. 1988, 32, 33.

Als untergetaucht lebende Wasserpflanzen fallen hier besonders Characeen und Elodea canadensis auf; die Kanadische Wasserpest kam im Juli 1985 in einem Tümpel sogar zum Blühen.

Im Oktober 1987 hat der ZweckverbandErholungsgebiet Neandertal ein weiteres Kleingewässer von ca. 1 m Tiefe in dem lehmig-tonigen Boden anlegen lassen (May, mdl.). In der folgenden Vegeta­tionsperiode umsäumten vor allem Juncus articulatus und Glyceria fluitans diesen Tümpel. Im Schlammboden wurzelten nur wenige Typha latifolia- und Alisma plantago-aquatica- Pflanzen.

Die submerse Vegetation besteht weitgehend aus umfangreichen Characeenrasen - wie auch in den meisten anderen Kleingewässern. An einer Stelle konnte in diesem jüngst angelegten Laichbecken im August 1988 ein Trupp der Dichten Wasserpest (Egeria densa) nachgewiesen werden.

Da dieser Feuchtgebietsbereich bei der Winkelmühle für den Besucher des Neandertals nicht zugänglich ist, muß die Frage nach der Art der Einbringung von Egeria densa offenbleiben. Abzuwarten