Leben und wissenschaftliches Werk des Aachener Naturforschers Arnold Foerster (1810 1884) 219

waren, da sie den Anthrenen zum Opfer gefal­len sein dürften (Mayr 1903). Heute finden sich große Teile der Foerster 'sehen Sammlung, darunter zahlreiches Typenmaterial - gemäß Re­cherche in Online-Katalogen - in bedeutenden wissenschaftlichen Museen und großen natur­kundlichen Sammlungen. So werden die Cole­optern und Homoptera: Gcadina und einige Hy- menoptera ( Cynipidae , Ichneumonidae (Cryp- tinae exkl. Pezomachini und Stilpnini), Pimpli- nae und Ophioninae (except Plectiscim und Campoplex), Braconidae, Chrysididae, Formi * cidae und Vespidae) im Museum für Naturkun­de in Berlin verwahrt; die Tenthredinidae, Ich­neumonidae ( Pezomachini, Stilpnini, Tryphoni- ni, Plectiscini und Campoplex ) sowie Apidae be­finden sich in der Zoologischen Staatssammlung München; Proctotrupidae und Chalcididae so­wie der restliche Teil der Ichneumonidae liegen im Naturhistorisehen Museum in Wien. Alle übrigen von Foerster gesammelten Insekten (Sphegidae; Diptera mit zahlreichen von Johann Wilhelm Meigen beschriebenen Typen) werden in der Zoologischen Sammlung des Instituts für Zoologie in Halle/Saale aufbewahrt (Wikipebia 2009).

Flechten aus Fo erste rs Aufsammlungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen des Jahres 1868 und weitere undatierte Exem­plare, auch aus Belgien, befinden sich heute in der Botanischen Staatssammlung München (Hertel 1980). Foersters Bibliothek wurde, ebenso wie Bücher aus Nachlässen weiterer be­deutender Entomologen, von Ernst Gustav Kraatz (1831-1909) aufgekauft und bildeten den Grundstock der heutigen Bibliothek des Senckenberg Deutschen Entomologischen In­stitutes (SDEI) in Müncheberg (Schubert pers. Mitt.).

4. Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Ver­einigungen

Arnold Foerster stand nicht nur mit zahlrei­chen Kollegen und Zeitgenossen in unmittelba­rem Kontakt, sondern wurde auch in zahlreiche naturwissenschaftliche Vereine seiner Zeit als Mitglied berufen bzw. trat diesen bei:

(1842) Entomologischer Verein zu Stettin (1843) Naturhistorischer Verein der preußi­schen Rheinlande, Westfalens und des Reg.- Bezirks Osnabrück, Bonn (heute Naturhisto­rischer Verein der Rheinlande und Westfalens e. V.), der im selben Jahr in Aachen (Pfingsten 1843) gegründet wurde (vgl. Meyer 1993) (1853) Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher (Ver­

zeichnis der Mitglieder in: Neigebaur 1860). Foerster wurde am 01. Mai 1853 als Mit­glied der Leopoldina gewählt und bekam den Cognomen (Beinamen)Spinola (Weber pers, Mitt.) in Anlehung an den italienischen Entomologen Max von Spinola, Graf Tas- sarolo (17801857). Dieser beschrieb eben­falls bislang unbekannte Ichneumoniden (1854) Societe Linneenne de Lyon (1855) Nederlandsche entomo logische Vereeni- ging to Leiden.

(1855) Botanischer Verein am Mittel- und Nie­derrhein

(1855) Kaiserlich-königliche zoologisch-bota­nische Gesellschaft in Wien (1857) Entomologische Gesellschaft in Berlin (1858) Societas Caes. n. c. Mosquensis (Mo­skau)

(1863) Ehrenmitglied Freies deutsches Hochstift für Wissenschaften in Frankfurt und Ernen­nung zumMeister der Entomologie.

(1864) Diplom einer Krakauer Gesellschaft (1864) Naturwissenschaftliche Sektion der Nie­derrhein. Gesellschaft für Natur- und Heil­kunde

(1881) Schweizerische Entomolog. Ges.; Entomologische Gesellschaft zu London; Societe de entomologique de France; Entomologischer Verein in Berlin (vgl. Ber­liner Entomologische Zeitschrift. Siebenter Jahrgang 1863. S. IX);

Außerordentliches Mitglied desVereins von Al­terthumsfreunden im Rheinlande, Bonn (vgl. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreun­den im Rheinlande (1854), Bonn XXV. - XXVIII, 1857-1860)

Führendes Mitglied in den Aachener naturhi­storischen Vereinigungen (Schild & Janssen 1991), für die er auch Vorträge hielt (vgl. Fo­erster 1851b).

5. Bibliographie

Arnold Foerster war Zeit seines Lebens wis­senschaftlich aktiv und veröffentlichte zahlrei­che wissenschaftliche Artikel sowie eigenstän­dige Bücher und Hefte über seine Erkenntnisse. Das bisher einzige Verzeichnis seiner Veröf­fentlichungen erschien mit 27 Titeln in seinen Nachrufen (Wackerzapp 1885, 1886) und be­inhaltete undatierte und überwiegend unvoll­ständig zitierte Titel. Es wird daher nachfolgend versucht, einen Überblick über seine Bibliogra­phie zu geben. Die Recherche erfolgte mit größ­ter Sorgfalt. Dennoch konnten nicht alle Arbei­ten im Original eingesehen werden. Zugleich er­hebt die chronologische Aufstellung nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr ist es der