Avifauna von Hessen
Anzahl
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Sep/Okt Nov
Abb. 1: Phänologie des Rauhfußbussards in Hessen; Nachweise 1970/71 bis 1995/96 (n = 330; Daten wie in Tabelle 1, aber inklusive 1986/87)
Waldeck-Frankenberg, die Art ausschließlich auf feuchten Wiesen und Weiden, angrenzende Feldfluren wurden vergeblich abgesucht (Enderlein et al. 1993). Im Lahn-Dill-Kreis bevorzugten die Rauhfußbussarde höhergelegene, kuppige Grünland-/Ackergebiete gegenüber der Flußaue der Lahn; die längste Verweildauer wurde auf einem Standortübungsgelände mit „nordisch“ anmutender karger Vegetation registriert [8: 1987]. Die bedeutendste Zahl von Wintergästen in Hessen stellte sich 1986/87 in der Wetterau (Kreise Gießen und Wetterau) ein, wo „auf fast allen größeren Ackerflächen der Tieflagen Rauhfußbussarde anwesend waren“ (Naturkundlicher AK Wetterau 1990). Thörner (1990) führt diese Konzentration auf die Klimagunst der Region zurück: während die umliegenden Randhöhen genauso wie weite Teile Mitteleuropas wochenlang eine geschlossene Schneedecke aufwiesen, blieb das Wetteraubecken fast schneefrei [und damit die Feldmaus als Hauptbeute gut erreichbar].
Auch Industrie- und Verkehrsflächen können geeignete Habitate bieten: Auf den weiten Grasflächen des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens hielten sich im Hochwinter 1986/87 zeitweise mehr als zehn Rauhfußbussarde auf (Helbig 1988).
Verbreitung
Als Brutvogel ist der Rauhfußbussard zirkumpolar in der Arktis und Subarktis weit verbreitet. Buteo l. lagopus brütet in Nordeuropa und Westsibirien. Die skandi-
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