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Von all diesen mehr oder weniger bedrohten Lokali­täten habe ich die Flora möglichst vollständig aufzunehmen gesucht und ich hoffe in der Folgezeit in diesenBeiträgen" noch Einzelschilderungen bringen zu können.

Das geographische Gebiet, dessen Tier- und Pflanzenwelt dieseBeiträge" behandeln sollen, ist der Oberrhein vom Bodensee bis nach Bingen, sowie die an­schliessende oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebir­gen: Vogesen, Pfälzerwald, Schwarzwald, Odenwald. Wenn dabei die Rheinpfalz zunächst besonders bevorzugt er­scheint, so liegt dies daran, dass dieselbe als meine Heimat, die ich schon seit mehr als fünfzehn Jahren nach allen Richtungen durchstreift habe, mir naturgemäss am ver­trautesten ist. Dazu kommt weiter, dass es mir durch die Liberalität der Kgl. Bayer. Akademie der Wissenschaften ermöglicht wurde in den Jahren 1899- 1901 eine Reihe von grösseren Exkursionen zu unternehmen, die vor allem der Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt der Gewässer der Rheinpfalz galten. Da mir nun neuerdings auch die Kgl. Preussische Akademie der Wissenschaften für die Jahre 1903 und 1904 eine Subvention gewährte, wird es mir vergönnt sein allmählich den ganzen Rhein vom Bodensee bis nach Holland in den Kreis meiner Untersuchungen zu ziehen und den letzteren so eine breitere Basis zu geben. Alles, was hierbei zu Tage gefördert werden wird, soll ebenfalls nach und nach zum Gegenstand der Schilderung in diesen Beiträgen" gemacht werden.

I. Ein Vegetationsbild des Pfälzerwaldes

aus dem 18. Jahrhundert.

Rebenbekränzte Höhen, von deren Gipfel der Blick hinausschweift auf eine weite Ebene mit wogenden Getreide­feldern, hainartigen Obstbaumpflanzungen und einem Kranze schmucker Dörfer und Städte das ist diesonnige Pfalz",