Mitteilungen

der

POLLICHIA

eines naturwissenschaftlichen Vereins der Rheinpfalz.

Nr. 20.

LXI. Jahrgang.

1904.

Diese Mitteilungen

erscheinen in zwanglosen Heften,

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Inhalt der Abhandlungen sind die

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1. Neolithische Ausgrabungen in der Pfalz.

mit 2 Tafeln. Von Dr C. Mehlis.

Die vom Staatsmuseum zu München betriebenen Ausgrabungen im Ordenswalde, gelegen zwischen Neustadt a. H., Hassloch und Speyer, wurden Ende März 1904 mit Erfolg betrieben und die Reste von fünf Hütten Ende März und Anfang April 1904 mit zahlreichen Inventar­stücken aus Ton, Stein, Knochen freigelegt. Unter dem Estrich der letzten fanden sich in einer Grube die Skelet­teile eines jungen Hirsches vor, dessen fleisch vor 4 Jahr­tausenden die Neolithiker im Ordenswalde geletzt hatten.

Das neolithische Dorf war von einem noch z. T. er­haltenen Walle umzogen und hatte mindestens eine Aus­dehnung von 300 Metern Länge auf 100 Meter Breite; es bedeckte eine Fläche von za. drei Hektaren. Es ist das erstemal, dass in der Pfalz ein neolithisches Dorf festgestellt worden ist; dasselbe gilt für das ganze König-