34

Die bekanntlich sonst eifersüchtig und zänkisch ihr Wohngebiet gegen ihresgleichen verteidigenden Vögel zeigten sich völlig fried­fertig gegen einander. Auch an der Eisack von Bozen aus Brenneraufwärts konnte in gleicher Weise eine Anhäufung von Wasseramseln, wenn auch nicht in so starkem Maße wie an der Etsch, festgestellt werden. Bernhard Schneider, Liebertwolkwitz

Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes subspec.,

in Sachsen

Am 30. 11. 1929 beobachtete ich zwischen Hirschsprung und Altenberg im Osterzgebirge zwei Tannenhäher. Als ich vom Riesenberg zum Warmbach hinunterstieg, hörte ich vom gegenüber­liegenden Kohlberg ein Ratschen, das wieKräk kräk kräk kräk" klang. Es erinnerte mich an Tannenhäherrufe, die ich oft in den Tälern der Hohen Tauern vernommen hatte. Nach fast stunden­langem Suchen gelang es mir schließlich, den Vogel im Fichten­wald am Hange des Kohlberges zu entdecken. Ob es ein Dünn­oder Dickschnabel war, wage ich nicht zu entscheiden, trotzdem der Häher 20 Minuten aushielt und mich auf 30 m heranließ. 500 m davon, am Rotherd, rief ein zweiter, den ich auch zu Gesicht bekam. Am 7. 12. konnte ich die Häher nicht wieder beobachten.

E. Dittmann, Dresden

Zwei weitere Tannenhäher-Beobachtungen melden die Herren K. WAGNER, Dresden, und E. PANGRITZ, Zittau. Der erst­genannte (siehe dessen Kreuzschnabel-Beobachtungen, S. 35/36 des vorliegenden Heftes) sah am 1. 12. 1929 zwei Vögel am Geisingberg bei Altenberg, also ebenfalls im Osterzgebirge in der Nähe der DITTMANNSchen Beobachtungen, während Herr PA NGRITZ v ier Vögel Anfang Februar 1930 einwandfrei bei Zittau feststellen konnte. In beiden Fällen war es ebenso wie bei der DITTMANNSchen Beob­achtung nicht möglich, festzustellen, ob die Vögel Dünn- oder Dickschnäbel waren. Rud. Zimmermann, Dresden

Nachschrift bei der Korrektur. Die Tannenhäher- Beobachtungen der Herren E. D ITTMANN u nd K . W AGNER b eziehen sich höchst­wahrscheinlich auf im Beobachtungsgebiet eingesessene Vögel. Aus­führlichere Mitteilungen darüber folgen im Herbstheft. Der Herausgeber

Zur Kreuzschnabel-(Loxia cu rvirostra-)Invasion

Die diesjährige Kreuzschnabelinvasion, die nach Mit­teilungen in denOrnithologischen Monatsberichten" sich haupt­sächlich in Norddeutschland bemerkbar machte, sandte einzelne Flüge auch in die Wälder der Oberlausitz. Hier mag der reiche