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Zapfenbehang bei Kiefer und Fichte diese nordischen Gäste zum Verweilen eingeladen haben. Der erste Flug von 32 Loxia curvi- rostra wurde am 30. 5. 29 im Oberbusch bei Grüngräbchen beob­achtet. Im Juni waren einzelne Vögel oder auch kleine Trupps ständig im Kiefern- und Fichtenaltholze anzutreffen. Auch der hiesige Förster konnte in dieser Zeit den ihm als Vogtländer sehr vertrauten Ruf des Fichtenkreuzschnabels auf seinen Reviergängen regelmäßig hören. Anfang Juli verschwanden die Kreuzschnäbel wieder, tauchten aber in den letzten Augusttagen abermals für kurze Zeit und zwar in verstärkter Anzahl auf. Notizen vom 26. 8. 29 nennen 9; vom 27. 8. 29 : 3 und vom 29. 8. 29: 35, 11 und 16 Kreuzschnäbel für die Umgebung von Grüngräbchen. Zwei Vögel, die noch am 19. Oktober rufend das Dorf überflogen, bildeten den Ausklang für das diesjährige Erscheinen der Kreuz­schnäbel in hiesiger Gegend. P. Weissmantel, Grüngräbchen

Anfang Oktober 1929 beobachtete ich zwischen Oberbärenburg und Hirschsprung im Osterzgebirge gegen 40 50 Kreuz­schnäbel. Vom 25. 30. Dezember sah ich in den Wäldern um Frauenstein (ebenfalls im Osterzgebirge) überall kleinere und größere Flüge der Art und beobachtete dabei Vögel, die mich bis auf 1015 m herankommen ließen, mehreremale auch in den Gärten am Bahnhof Frauenstein.

Bemerkenswert ist, daß dieses häufige Auftreten des Vogels schon vor der Brutzeit zeigt, daß sich der außerordentlich reiche Zapfenansatz der Fichten noch nicht in der Zahl der Jungen hatte auswirken können. Die reiche Fichtenzapfenentwicklung konnte ich übrigens auch in Tirol beobachten. Friedr. A. Bäßler, Dresden

Am 14. Juli 1929 beobachtete Richter, Freital, bei Altenberg im Osterzgebirge mehrere Flüge, zusammen 2530 Kreuz­schnäbel. Im Tharandter Walde sah er am 17. November 1929 ca. 10 Stück zwischen Edle Krone und Klingenberg. Am 23. und 24. November überflogen dauernd kleine Trupps von 7 bis 8 Kreuzschnäbeln die Fichtenwälder von Altenburg bis Schellerhau im Erzgebirge.

Am 30. November 1929 traf ich auf der Strecke Kipsdorf- Schellerhau-Altenberg-Hirschsprung-Bärenfels (ca. 15 km) über 90 Kreuzschnäbel. Dabei konnte ich 8 singende ♂♂verhören. An der Schellermühle beobachtete ich ein ♀das Nistmaterial trug. Größere Flüge sahen wir, R ICHTER u nd ich, ebenda am 7, Dezember 1929. Der größte zählte ca. 65 Vögel. Vom 28. Dezember 1929 bis 5. Januar 1930 konnte ich in den Wäldern von Bienenmühle- Moldau-Georgenthal ein ebenso häufiges Auftreten von Kreuz­schnäbeln feststellen. E. Dittmann, Dresden

Am 1. Dezember 1929 1 Dtzd. Fichtenkreuzschnäbel am Basaltbruch des Geisingberges bei Altenberg, z. T. singend.