Durchzügler (Möven, Enten, Taucher, Seeschwalben, Wasserhühner). Bei der großen Ausdehnung der Wasserflächen sind die Vögel auch gut gegen die Feinde geschützt. Nähert man sich dem Ufer, so kann man beobachten, wie sogleich alle in der Nähe auf dem Gewässer liegenden Schwimmvögel nach dem gegenüber liegenden Ufer ziehen. Kommt man einer solchen Vogelgesellschaft mit dem Kahn nahe, so geht die ganze Schar hoch und läßt sich Hunderte von Metern weiter nieder oder wechselt hinüber auf den nahen Rhein.
2. Das Röhricht, die ausgedehnten Schilfrohrbestände (Phragmites communis). Sie sind der Brutort der Enten, Taucher, Wasserhühner, Rohrdommeln, Rohrweihen. Die Nester, zusammengetragene Pflanzenstoffe (Wurzeln, Stengel), ruhen schwimmend auf dem Wasser oder umgeknickten Rohrstengeln. Andere Arten (Rohrsänger, Rohrschwirle, Rohrammern) befestigen ihre Nester zwischen den Rohrhalmen oder Rohrstorzen. Die Bewohner des Röhrichts sind ihrem Wohnräume besonders angepaßt durch ihren Körperbau (durch spitzen Kopf, dünnen Leib, lange Krallen zum Umfassen der Rohrhalme, durch Färbung des Gefieders, besonders graue, gelbliche und bräunliche Farbtöne).
3. Das Sumpfgelände und die anschließenden nassen Wiesen. Zwischen den Erdschollen mit allerlei Sumpfpflanzen, wie Riedgräsern, Rohrkolben, Sumpfbinsen, Iris und einzelnen Schilfrohrstengeln, steht noch seichtes Wasser. Hier ist das Brutgebiet des Grünfüßigen Teichhuhns, des Tüpfelsumpf- huhns, der Wasserralle, vielleicht auch der beiden kleinen Sumpfhühnchen, der Schilfrohrsänger und der Rohrammern. In dem anschließenden, nassen, vielfach mit Gräben durchzogenen Wiesengelände nisten Kiebitz, Bekassine, Wiesenralle, Sumpfrohrsänger, Braunkehliger Wiesenschmätzer und Schafstelze.
4. Die Alluvionen, sumpfige Niederungen. Die Pflanzendecke besteht aus vereinzelten Erlenbäumen, aus Weidenbüschen, dazwischen sind Riedgräser und allerlei Sumpfpflanzen. Der Boden ist bei hohem Stande des Grundwassers überschwemmt, im Sommer naß. An den Abhängen der Dämme stehen einzelne Pappeln und Gebüsch. Hier treffen wir zunächst alle Arten von Vögeln, welche auch anderwo im Buschwald vorkommen, besonders Meisen- und Laubsängerarten, den Rotrückigen Würger und den Gartenrotschwanz, sowie die Heckenbraunelle. Sehr häufig ist hier die Elster, die auf den Pappeln Nistgelegenheit findet und zum Bild der Landschaft gehört. Besonders charakteristisch für diese Nie-
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