dieser langen und schmalen Bauernhöfe liegen die fruchtbaren Marsch¬ weiden , in der Mitte der Moormarschteil , der in der Regel die größere Fläche einnimmt , während sie im Westen im oftmals noch unkultivierten Hochmoor enden . Das Hauptverbreitungsgebiet der Saatkrähen deckt sich damit im Oldenburger Lande fast völlig mit dem Hauptverbreitungsgebiet des weißen Storches , der in den weitausgedehnten feuchten Moor - Marsch¬ wiesen sein zusagendes Biotop findet . Die Kolonien stehen in der Moor¬ marsch durchweg auf Eichen oder Erlen , in Rodenkirchen auf Pappeln , in der Gotteskammer und Barkel auf Buchen , auf der Kommende Bo¬ kelesch in Kiefern . GROEBBELS ( 5 ) nennt als weitere Horstträger Bir¬ ken , Fichten und Lärchen , die ich als geschlossene Baumbestände für eine Brutkolonie im Oldenburger Lande noch nicht feststellen konnte . Das Ansteigen des Bestandes von 15 Kolonien mit 1660 Nestern im Jahre 1934 auf 30 Brutkolonien mit 2131 Horsten im Jahre 1950 ist in erster Linie darauf zurückzuführen , daß die Verfolgung der Saatkrähen , die den Bestand in den 4 Jahren von 1934 bis 1938 auf 1382 Brutpaare in den Kolonien herabgemindert hatte , während der Kriegs - und in der Nachkriegszeit wesentlich nachgelassen hat . Nicht alle Bauern sehen die Saatkrähen gern . Einmal vollführen sie für die Dauer der Brutzeit in ihren in unmittelbarer Nähe der Höfe ge¬ legenen Kolonien einen so ungeheuerlichen Lärm , daß sie für die Land¬ wirte als Ruhestörer unbequeme Nachbarn sind . Zum andern stehen sie in keinem einwandfreien Ruf . Das Preußische Ministerium für Land¬ wirtschaft , Domänen und Forsten hat in seinem Runderlaß vom 4 . April 1930 I 5761 , VI , betr . die Krähen , darauf hingewiesen , daß die von der Biologischen Reichsanstalt für Land - und Forstwirtschaft in Berlin - Dahlem durchgeführten eingehenden Untersuchungen über Nahrung und wirtschaftliche Bedeutung der Krähen ergeben haben , daß sowohl die Saat¬ krähen wie die Raben - und Nebelkrähen eifrige Vertilger zahlreicher Schädlinge des Ackerbaues sind . Andererseits können durch die Krähen örtlich stärkere Beschädigungen von Kulturpflanzen hervorgerufen wer¬ den . Auch kann bei einem großen Krähenbestand in manchen Gegenden durch die Krähen unter Umständen eine Schädigung der Niederjagd erfolgen , wenn auch die Krähen nicht als alleinige oder die Haupt¬ ursache schlechter Jagdverhältnisse angesehen werden können . Das Mi¬ nisterium ordnet dann an , daß in den Fällen , wo der Krähenbestand einer Minderung bedarf , die Hauptstelle für Pflanzenschutz bei den Landwirtschaftskammern mit den Naturschutzbehörden und dem Deut¬ schen Jagdverein zusammenarbeiten und Vergiftungsmaßnahmen nur im Falle nachweislich erheblicher örtlicher Schädigungen der Nieder¬ jagd durch die Krähen erfolgen sollen . Die praktischen Landwirte sind über den Nutzen und Schaden der Saatkrähen geteilter Ansicht . Von 10 befragten Bauern im Oldenburger Lande gaben sieben ihr Urteil zu Gunsten der Saatkrähen ab , die übrigen 3 forderten ihre Vernichtung . Die Rabenkrähen werden übereinstimmend von allen abgelehnt , weil sie das Junggeflügel von den Höfen nehmen . Am meisten wird über den Schaden geklagt , den die Saatkrähen der ersten Aussaat von Hafer und Gerste im Frühjahr zufügen . Sie ziehen die auflaufenden Getreidekörner wieder aus dem Boden , beißen den aufsprießenden Halm ab und ver¬ zehren das Samenkorn . SCHÜTTE ( 8 ) hat darauf aufmerksam gemacht , daß der Bauer dem 77 |