Aufziehen , des keimenden Getreides durch Teeren des Saatgutes vor¬ beugen könne . Ich . habe nicht gehört , daß dieser Vorschlag in der Land¬ wirtschaft Beachtung gefunden hat . Weiterhin soll der Schaden zur Erntezeit nicht unbeträchlich sein . Sie fressen zwar weniger die Körner als daß sie Ähren und Halme des gemähten Getreides auseinanderreißen . Die Schädigung der Felderbsen wird gemeinsam mit den Dohlen bis zur völligen Vernichtung der Ernte durchgeführt . Im Jahre 1950 zogen die Saatkrähen der Kolonie Roddens tagaus tagein zu einem am Dükerweg bei Tossens gelegenen Acker mit frühen Felderbsen und waren vom frühen Tagesgrauen bis zur Dunkelheit damit beschäftigt , die Erbsen aus - zupulen , aufzufressen oder wenigstens zu verstreuen . Sie lassen sich durch keine Vogelscheuchen abhalten , ihr Treiben fortzusetzen . Die glei¬ chen Klagen über die Vernichtung des Sommergetreides und der Erbsen wurden von dem Eigentümer der Saatkrähenkolonie Nenndorf ( Ver¬ zeichnis Nr . 3 ) erhoben . In Moordorf ( Nr . 32 ) wurde geltend gemacht , daß die Saatkrähen für den Nestbau die jungen Zweigspitzen der Eichen abbrechen , statt altes Reisig für den Nestbau zu benutzen . Zu Gunsten der Saatkrähen wurde betont , daß sie den Fuchs vom Bauernhof fern¬ halten . SCHÜTTE ( 8 ) gibt als Hauptlebensbedingung für die Saatkrähen das Massenvorkommen des Aemels ( Tipula oleracea L . ) an und führt die mangelnde Befiederung der Schnabelwurzel besonders auf das Bohren nach dieser Larve zurück . Er zählt die Saatkrähen neben dem Star und dem Kiebitz zu den Hauptvertilgern dieser dicken , wurstförmigen Schna¬ kenlarven , die auf den anmoorigen Böden zu den ärgsten Schädlingen der Landwirtschaft gehören . Auch TOM DIEK ( 2 ) führt an , daß die Vertil¬ gung der Wiesenschnakenlarven durch die Saatkrähen in den anmoorigen Gebieten des Jeverlandes wie auch um den Barkeler Busch herum nicht hoch genug eingeschätzt werden kann , da die Tipula in günstigen Som¬ mern ganze Wiesen , Getreidefelder und Äcker verwüsten kann . Wenn man gesehen hat , wie die Saatkrähen zur Brutzeit in großen Schwärmen auf die umliegenden Wiesen einfallen und diese systematisch nach Ge¬ würm und Ungeziefer absuchen , dann kann man sich einen Begriff von dem Nutzen der Saatkrähen machen . Es überrascht daher nicht , daß der Amtshauptmann des Amtes Brake , zu dessen Bezirk der größere Teil der Moormarsch gehört , am 18 . Mai 1932 zur Bekämpfung der Tipulalarve ( Aemel ) folgende Anordnung er¬ ließ : „ Das Töten von Saatkrähen und das Ausnehmen und Zerstören ihrer Nester ist bei Vermeidung von Geldstrafe bis zu 30 . — RM oder Haftstrafe verboten . Gleiche Strafe trifft Eltern oder Dienstherren , die es unterlassen , Kinder oder Dienstboten von dieser Übertretung abzu¬ halten " , und im Jahre 1933 erneut bekanntgab , daß diese Anordnung auch weiterhin Gültigkeit habe und ihre Durchführung von den Gen¬ darmeriestandorten streng überwacht werden solle . Dazu kommt , was den Bauern weniger bekannt ist , daß gerade die Saatkrähen eifrig Jagd auf Feldmäuse machen . NAUMANN berichtet , daß erlegte Saatkrähen , die in Mäuseplagegebieten gejagt hatten , den ganzen Magen mit Mäusen angefüllt hatten . Studienrat OTTO WIEPKEN ließ unter einer kleinen Saatkrähenkolonie mit nur 10 Nestern in Bat - termanns Busch bei Elsfleth im Jahre 1933 innerhalb einer knappen Viertelstunde durch Schulkinder 258 ausgesuchte gut erhaltene Gewölle aufsuchen . Er unterzog 26 Gewölle einer genauen Untersuchung und fand darin die Überreste von 88 Feldmäusen . Die mitgebrachten Gewölle 78 |