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Beitrag zum Brutbiotop des Säbelschnablers

(Recurvirostra avosetta) in Schleswig-Holstein

Von Peter Gloe, Braunschweig

Der nach Niethammer, Kramer, Wolters (1964) seltene, lokal in größerer Dichte brütende Säbelschnabler (Recurvirostra avosetta) findet sich entlang der Küsten- derdithmarschens alljährlich als regelmäßiger Durchzügler (in Trupps bis 600 Ex., 1985) und, an geeigneten Plätzen, als Brutvogel (bis ca. 180 Paare, Bestände jedoch schwankend).

Innerhalb der Meldorfer Bucht besetzt die Art in jedem Jahr einige konstante Brut­plätze in kleinen Kolonien. Einzelne Paare brüten verstreut im Vorland. 1959 bildete sich im Spartina- Anwachs (Spartina townsendii) der Insel Helmsand eine Kolonie, die in bemerkenswerter Weise jährlich den Standort wechselte, was zur Beschäftigung mit dem Brutbiotop dieser Art führte.

Vorland

Hier kommt als Brutplatz fast ausschließlich die Andelwiese (Atropis maritima; sieheGesellschaft der Außengroden" bei Kuckuck, 1962, Seite 32) infrage. Die Pflanzen bilden einen nur wenige Zentimeter hohen, filzig-dichten Teppich, der dort, wo das Vorland nicht als Schafweide dient, gelegentlich bis über 10 cm hoch wächst. Auffällig oft benutzen einige der in den Kolonien brütenden Paare sowie die Mehr­zahl der Einzelbrüter die anfangs vegetationslosen Streifen von Erdklumpen, die beim Grüppeln entstehen. Auf der Ziegeninsel vor dem Meldorfer Hafen ist es gelegentlich zu Brüten innerhalb niedergebrochener Bestände des Blauen Helm (Elymus arenarius) gekommen, wobei die Flächen nur wenige qm groß zu sein brauchten. Ringsherum bildeten die Pflanzen eine ca. 0.5 m hohe Wand.

Abb. 1: Gelände einer Spartina-Kolonie in frischbegrüpptem Zustand (21. 4. 1962)

Spartina-Felder Helmsands

Im nicht kultivierten Zustand der dichten Monokultur wird dieser Biotop von keiner Art als Brutplatz benutzt. Hier ist die Schaffung anderer Zustände ausschlaggebend

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