LITERATURSCHAU
Grzimeks Tierleben. Enzyklopädie des Tierreichs. Neunter Band: Vögel 3. Herausgegeben von Prof. Dr. B. Grzimek, Dr. W. Meise, Prof. Dr. G. Niethammer, Dr. J. Steinbacher. 640 Seiten, DM 128,—. Kindler-Verlag Zürich 1970.
Wiederum ist ein stattlicher Band mit vielen farbenprächtigen Tafeln erschienen und die drei Vogelbände sind nunmehr vollzählig. Derjenige, der über die Vogelwelt Mitteleuropas oder ganz Europas etliche Bücher besitzt und nun darüber hinaus eine Übersicht über die Vogelarten der Erde insgesamt erhalten will, findet hier das rechte "Werk, aus dem er vielfachen Nutzen ziehen wird. Dazu gehören neben systematischem Verzeichnis und Gesamtregister auf 48 Seiten das „Tierwörterbuch", welches die Vogelnamen in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch nennt. So bestätigt auch dieser Band den empfehlenden Hinweis zur Anschaffung des Gesamtwerkes. H. Br. Hartmut und Winfried Dittberner: Die Vogelwelt des Rüdersdorfer Rieselfeldes am Ostrand Berlins. Milu 2, S. 495—618 (1969).
Über die Ornis deutscher Rieselfelder liegt eine ganze Anzahl von kleineren Veröffentlichungen vor. Es fehlt jedoch an umfassenderen Darstellungen. Eine solche wird hier nun für die Jahre 1957 — 1967 vorgelegt. Festgestellt wurden 205 Vogelarten, davon 63 als Brutvögel. Die Siedlungsdichte betrug 1966 auf dem Rieselfeld 434 Brutpaare. Die mit zahlreichen Abbildungen und Diagrammen und Tabellen versehene Veröffentlichung enthält eine Fülle interessanter Einzelheiten und bildet für Vergleiche mit den Beobachtungsergebnissen von Rieselfeldern in anderen Gebieten eine wichtige Grundlage. H. Br. Fritz Pölking: Wie fotografiert man Vögel? Das Vivarium. 70 Seiten, DM 6,80, Franckh'sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1971.
Ein erfahrener und erfolgreicher Vogelfotograf, Herausgeber der Zeitschrift „Tierfotografie", von dem schon viele Bilder in den „Ornithologischen Mitteilungen" aufgenommen wurden, berät in ansprechender und versierter Form womit und wie man Vögel im Freien und im Käfig fotografiert. Er beschreibt die geeigneten Geräte und nennt Tricks und Kniffe, die zu guten Bildern führen.
Unverständlich ist, warum der Verlag in einer Serie „Aquarien und Terrarienkunde" Bände aufnimmt, die mit dem Titel gar nichts zu tun haben. Die Biologie .gehört zu den exakten Naturwissenschaften, und man erwartet von einem naturwissenschaftlichen Verlag, daß er dem Rechnung trägt. H. Br.
Frieder Sauer: Vögel fotografiert und gefilmt. 176 Seiten, 16 Schwarzweißfotos, 14 Farbfotos. DM 8,80, Verlag Diener K.G. Neumünster 1969.
Eine Anleitung zur Vogelfotografie. Begrüßenswert ist sein Appell im Vorwort und Nachwort, kein Leben zu gefährden, für den Naturschutz mit eigenem Vorbild zu werben und niemals Bilder zu fälschen. H. Br.
Helmut Drechsler und Karl Heinz Moll: Aus der Praxis der Tierfotografie. Jagd mit der Kamera auf Tiere in freier Wildbahn. 3. Auflage, 184 Seiten, 66 Schwarzweiß- und 40 Farbbilder. VEB Fotokinoverlag Leipzig 1970.
Eine ausführliche Anleitung zum Fotografieren der Tiere in freier Wildbahn, in ihrem natürlichen Lebensraum. Unter den Aufnahmen sind besonders viele aus der Vogelwelt. Ausführlich wird auf Fälschungen und Täuschungen in der Tierfotografie eingegangen. H. Br.
Klaus Paysan: Naturfotografie für jedermann. Handbücher für die praktische naturwissenschaftliche Arbeit, Band 40, 144 Seiten, 42 Zeichnungen und 78 z. T. mehrfarbige Fotos. DM 12,80. Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1963.
Dieses Buch ist in seiner Art, seinem Inhalt sehr viel anders als die vorher genannten. Beachtenswert sind die in Kleindruck eingefügten Absätze, welche über eilige Werbe- und Prospektfotografen berichten, wie man Tiere quält, um zu ausdruckslosen Naturstudien zu gelangen. H. Br. Finn Salomonsen: Vogelzug. 210 S., 66 Abb. DM 20,—. BLV-Verlagsgesellschaft München 1969. Der Vogelzug ist eine Erscheinung, die von jeher die Menschen besonders fesselte. Eine zusammenfassende Darstellung wird daher von den Ornithologen bsonders begrüßt, die sich über seine Erforschung, genaue Darstellung, den Einfluß äußerer Faktoren auf den Zug und die Orientierung informieren wollen. Der Text ist allgemeinverständlich und durch zahlreiche Abbildungen erläutert. H. Br.
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