Seeburger See Foto: W. Sittig

nur die Zwergmöwe (19. 11. 69: 1 immat., 7. 11. 70: 2 ad., 29. 4. 71: 1 immat.) er­wähnt, deren Verweildauer wie die der Seeschwalben nachweislich oft nur wenige Minuten beträgt, woraus eine verhältnismäßig geringe Antreffwahrscheinlichkeit resultiert. Regel­mäßig zieht auch die Trauerseeschwalbe (30. 4. 72: 22 Ex.) durch, seltener Fluß- (29. 4. 71: 1 Ex.) undWeißbartseeschwalbe (30. 4. 72: 2 Ex.). Bei sehr günstigen Licht- und Entfernungsverhältnissen (sonnig-klar, ca. 70 m Entfernung) und 9x63 Gläsern konnten die Verf. und Habersetzer die letztgenannte Art mehrere Minuten lang verfolgen. Den Verfassern war die Art schon bekannt. Regelmäßig anzutreffen sind auch Blaukehlchen (30. 4. 72: 1 Ex. Gesang) und Feldschwirl (30. 4. 72: 1 Ex. G.), der Rohrschwirl am 19. 4. 70. wohl erstmalig. Bemerkenswert ist die späte Fest­stellung einer Rohr weihe vom 30. 10. 70.

Mit diesen wenigen, aus der jüngsten Zeit herausgegriffenen Daten möchten wir die Be­deutung und Schutzwürdigkeit dieses Sees gezeigt haben und den Leser bitten zu schreiben an den Regierungspräsidenten, D-34 Hildesheim, Obere Naturschutzbehörde, Postfach. Da die Gemeinde Seeburg ein sog. Freizeitzentrum plant, haben wir bereits 1971 Antrag auf Vo//naturschutzgebiet gestellt, für eine Kompromißlösung ist der See zu klein. Wir sammelten bisher 2000 Unterschriften von Instituten, Vogelwarten, Universitätspro­fessoren, Bildjournalisten und Privatpersonen, die an einer heilen Landschaft mit ihrer vielfältigen Lebewelt interessiert sind. Die Bedeutung eines Voll-NSG wird als Brut- und Rastraum wesentlich steigen. Biotopschutz - Naturschutz - Artenschutz - Umweltschutz - Schutz des Menschen vor dem Menschen! Außer den Verf. oder mit ihnen beobachteten: Habersetzer (Münden), Schumann (Immenhausen) und Steinborn (Göttingen).

Thomas Carnier, D-34 Göttingen, Schiefer Weg 1

und Dr. Wilfried Schelper, D-351 Hann.-Münden, Lange Straße 61

Anmerkung : Am Seeburger See wurde auch von früher in Göttingen studierenden Ornitho- logen beobachtet, so um 1932/33 von F. Frieling, R. Berndt, Wd. Eichler, um 1945/50 von H. Bruns, H. Lütgens, später von Witt und anderen. Eine Unterschutzstellung wäre dringendes Gebot.

169