71:1♀, 20. 9. 71: 1) s ind zu geeigneter Zeit fast regelmäßig zu sehen. Auch Kornweihe (13. 11. 70: 1 ♂1) und Wiesen weihe (27. 6. 70: 1). Von den Möwen sei hier brach auf. Es bildete sich eine Kette Seeschwalben von ca. 10 m Breite und ca. 200 m Länge, die so lange in Schleifen flogen, bis alle Seeschwalben den Sammelplatz verlassen hatten. Der endgültige Abzug erfolgte dann in ca. 10 m Höhe nach S. Die fast schlagartige Räumung des Gebietes von Fluß- und Küstenseeschwalben läßt in diesem Falle nächtlichen Abzug vermuten. In den darauf folgenden Tagen gelangten nur noch vereinzelte Fluß- und Küstenseeschwalben zur Beobachtung.

Literatur

Gloe, P. (1971): Besiedlung der Insel Helmsand durch die Lachmöwe (Larus ridibundus) und ihr Eindringen in die Kolonien der Fluß und Küstenseeschwalben Sterna hirundo et St. paradisaea). Corax 3 (19), p.176183

Richter, B., und Geißler, H. H. (1972): Das Vorkommen der Seeschwalben im Ham­burger Raum. Hamburger Avifaunistische Beiträge 10, p. 3881

Anschrift des Verfassers: Peter Gloe, D 2223 Meldorf, Mühlenstraße 10

Zum Vorkommen der Spornammer (Calcarius lapponicus) im Berliner Raum

von Michael Lenz, Berlin

H. und W. Dittberner und Lenz (1969) konnten für das Land Brandenburg aus den Jah­ren 19591968 18 Nachweise der Spornammer (davon 6 aus dem Berliner Raum) aus­werten. Die Daten verteilten sich auf den Zeitraum von Anfang Oktober bis Anfang März. Seit 1969 bis zum Frühjahr 1972 gelangen nun bemerkenswerterweise allein in dem Ge­biet von West-Berlin 11 Beobachtungen dieser nordischen Ammernart:

20.

9.

70

1

Ex. dz S

Marienfelde (A. Bruch, H. Elvers, M. Lenz)

8.

11.

70

1

Ex. rastend

Spandau, Kiesteich (M. Löschau)

13.

11.

71

1

Ex. rastend

Grunewald, Teufelsberg (B. Krüger, M. Lenz

D. Westphal)

16.

11.

69

1

Ex. dz SW

ebd. (K. Witt)

21.

11.

69

3

Ex. dz

ebd. (M. Löschau)

6.

12.

69

1

Ex. rastend

Spandau, Kiesteich (A. Bruch, B. Krüger,

M. Lenz)

7.

12.

69

noch ebd. (A. Bruch, M. Löschau)

12.

12

71

1

Ex. dz SO (3/4 St. vor

SA) Spandau, Tiefwerder (K. Witt)

10.

i.

71

6

Ex. dz SW, 1 Trupp

Spandau, Kiesgrube (K. Witt)

23.

i.

72

1

9-f. rastend

Marienfelde (A. Bruch, M. Lenz)

26.

3.

72

1

Ex. dz O

ebd. (M. Lenz)

5.

4.

72

1

Ex. dz NO

Gatow, Rieselfelder (K. Lüddecke)

An der Nordseeküste erscheint die Spornammer ab Ende September (Niethammer, Kramer, Wolters 1964). Für Hamburg und Schleswig-Holstein fallen die frühsten Beobachtungen ebenfalls in die 3. Septemberdekade (Eggers 1972; Schmidt 1955), entsprechend in Meck­lenburg erst auf Anfang Oktober (Nehls 1959). Der bisher zeitigste Nachweis aus Bran­denburg stammt vom 9. 10. (Berlin-Gatow). Die Beobachtung vom 20. 9. stellt also ein bemerkenswert frühes Datum für das Binnenland dar. Der Vogel zog mehrfach deutlich und charakteristisch rufend um 6.50 h nach Süden durch.

Während aus einigen Gebieten des Binnenlandes noch Aprildaten vorliegen (Lit. s. bei Dittberner und Lentz 1969), konnte die Spornammer in Brandenburg auf dem Heimzug bisher nur bis Anfang März nachgewiesen werden. 1972 gelangen aber zwei deutlich spätere Feststellungen: je 1 Ex. zog am 26. 3. und 5. 4. in Berlin durch. Vergleichsweise liegen z. B. aus Hamburg von 19481970 keine März- und Aprilbeobachtungen vor (EGGERS 1972), obwohl der Küstenbereich der Nordsee das Haupteinfluggebiet der Art in Mitteleuropa darstellt. An der mecklenburgischen Ostseeküste wird die Art bis Mitte März festgestellt (Nehls 1959).

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