Schweiz und Irland. Weitere Länder haben ihre Mitarbeit für die Zukunft zugesagt, z. B. auch Spanien, und es besteht Hoffnung, daß bald das Wassergeflügel auf allen bedeutenderen Gewässern in NW-Europa regelmäßig gezählt wird.

Bei Gelegenheit der Konferenz der Europäischen Sektionen des Internationalen Vogelschutz-Komitees in Paris 1948 trat der damaligeoffizielle" Vertreter Deutsch­lands, der britische Jagdoffizier Lt. Col. Brooke an W. Panzer mit der Anregung heran, derartige Zählungen auch in Deutschland zu organisieren. Nach einer ersten Fühlungnahme mit der Vogelwarte Helgoland und der Ornithologischen Arbeits­gemeinschaft Ems-Weser-Niederelbe wurde nach Bekanntwerden der international festgelegten Zähltage im Herbst 1948 ein größerer Ornithologenkreis aufgefordert, sich probeweise an den nächsten zwei Zählungen zu beteiligen.

Das Ergebnis war für den Anfang recht erfreulich: Am 2. X. 1948 sandten 23 Be­obachter aus W- und O-Deutschland ihre Zählungen von 27 Gewässern ein und am 30. X. 1948 41 Beobachter von 47 Gewässern. Zusammengenommen wurden an den beiden Zähltagen 58 verschiedene Gewässer erfaßt, einige davon nur am ersten, an­dere nur am zweiten Stichtag.

Infolge der damals noch recht schwierigen Zeitumstände konnte eine große Reihe von Beobachtern im folgenden Jahre die Zählungen nicht oder nur unregelmäßig fortführen; außerdem hatten sich mehrfach die gewählten Zählplätze als unergiebig oder sonstwie nicht geeignet erwiesen. So fielen für die Zählungen des Jahres 1949/50 von den Beobachtern 25, von den Zählplätzen 28 aus. Dies wurde aber durch eine große Zahl neuhinzukommender freiwilliger Helfer weit mehr als ausgeglichen. Durch den Einsatz vor allem der Herren Bruns, König und Makatsch konnten, mindestens für einzelne Zähltage, 65 neue Beobachter hinzugewonnen werden, die 124 Zählplätze in Arbeit nahmen, so daß insgesamt an den 4 Stichtagen in den Mo­naten Januar bis April der Zählperiode 1949/50 von 93 Beobachtern 159 verschie­dene Zählplätze erfaßt wurden. Als Maximum gingen an einem Zähltag (19. März) über 91 Gewässer verwertbare Ergebnisse ein.

Nach der ersten Überarbeitung der Ergebnisse der Zählung von 1948 legte W. Panzer auf einer Sitzung des Bundes für Vogelschutz in Stuttgart im Februar 1949 den Vertretern des Natur- und Vogelschutzes, der Vogelwarten und Vogelschutz­warten Westdeutschlands die Auswertung vor und wies darauf hin, daß nach den ersten privaten Anfängen nun die Zählungen an Umfang und Bedeutung die Ver­waltung durch ein Komitee oder eine Institution erforderlich machten. Nach weiteren Verhandlungen und der inzwischen erfolgten Neubegründung der Deutschen Sektion des Internationalen Vogelschutz-Komitees wurde im Oktober 1950 in Wiesbaden beschlossen, eine Untersektion für Entenvogelforschung zu bilden, die Geschäfts­führung für die Entenzählungen der Vogelwarte Helgoland zu übertragen und Dr. W. Panzer vorläufig mit der Bearbeitung zu betrauen.

Es war und ist vielfach die Meinung verbreitet, daß das erste Ziel der Entenzäh­lungen eine Erfassung des Gesamtbestandes an jedem Zähltage sei. So erfreulich und wissenschaftlich wertvoll eine solche jeweilige Gesamtschau wäre: sie wird sich auch wenn wir sie als Hochziel immer vor Augen haben sollten nie oder doch nur mit einer recht bescheidenen Annäherung erreichen lassen. Es ist an zwei Stellen mit dem besonders rühmenswerten Einsatz der Herren KÖNiG-Husum und Makatsch- Bautzen und der von ihnen gewonnenen Mitarbeiter ein Versuch gemacht worden. In beiden Fällen hat sich, wenigstens unter den Lebensbedingungen des Jahres­beginnes 1950, ein derartiger Einsatz nicht aufrecht erhalten lassen. So waren in dem einen Gebiet z. B. von 49 in der ersten Zählung erfaßten Plätzen bei der zweiten noch 16, bei der letzten nur noch 13 unter Beobachtung. Das führte zwangsläufig zu dem Entschluß, die Zählungen zunächst auf eine möglichst hohe Anzahl von besonders geeigneten Plätzen zu beschränken, die, tunlich mit je 2 Beobachtern be-

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