wie vielfache Beobachtungen bekunden, von dieser Meisenart besonders gern aufge­nommen zu werden.

Robien (16) beobachtete am 17.6. 1933 auf der Leba-Nehrung ein Paar Birken­zeisige (Carduelis flammea), das auf einer Birke Blattläuse suchte.

Von Herrn O. Wadewitz, Leipzig, erfuhr ich, daß er in der Zeit vom 6. 7. 20. 7.

1952 bei den Torfhäusem in der Nähe der Bahnstation Rotes Haus, Kr. Delitzsch, etwa 12 junge Erlenzeisige (Carduelis spinus) beobachtete, die sich Tag für Tag in einem Pflaumenbaum einfanden und die Blattläuse verzehrten, die an der Unterseite der Blätter saugten. Vom Erlenzeisig bemerkt Hartert (9), daß er seine Jungen großen­teils mit Blattläusen von Tannen, Lärchen und Erlen füttert.

Zu den 27 Nachweisen, die die Blattlauskost des Fichtenkreuzschnabels (Loxia cur- virostra) betreffen, sei noch einer hinzugefügt: Hartert (9) sagt von ihm:Außer Nadelholzsamen fressen sie auch andere Baumsamen und Beerenkerne sowie Blatt­läuse, die sie ganz auffallend lieben."

Herr A. Lohmann, Leipzig, freute sich über junge Hausrotschwänzchen (Phoeni- curus ochruros), die sich in einem Garten in Markkleeberg Blutläuse gut schmecken ließen. An ihren Schnäbeln hingen oft ganze Büschel des weißen Flaumes. Schmidt (17) verdanken wir die Nachricht, daß sich 7 Hausrötel am 5. und 6. Oktober 1950 eifrig fliegende Blattläuse einverleibten, die bei kühlem Wetter auf Dach und Turm einer Kieler Kirche gelandet waren.

Der Star (Sturnus vulgaris), bisher nur von Leege als Liebhaber von Blattläusen beglaubigt, konnte durch Dr. Dathe erneut als solcher bestätigt werden. Am 19. 5.

1953 las einer Blattläuse von der Unterseite der Blätter eines Bergahorns am Ein­gang des Leipziger Zoologischen Gartens ab.

Angeregt durch meine Arbeit in der Urania, teilte mir Herr P. Fischer, Chemnitz, mit, daß ein Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) während zweier Winter in seinem Gewächshaus die Zinnerarien, die alsLäusepflanzen" bekannt sind, so gründlich von den Schmarotzern befreite, daß sich eine chemische Bekämpfung erübrigte.Es war eine Lust zu sehen, wie er von Pflanze zu Pflanze hüpfte, ohne den geringsten Schaden zu machen. Seitdem hatte ich nicht wieder das Glück einer so gründlichen biologischen Blattlausbekämpfung."

Steinfatt (18) fand im Magen eines Kleibers (Sitta europaea) Rindenläuse.

Die Tatsache, daß Große Buntspechte (Dryobates major) Geschmack an Blattläusen finden, wurde bereits durch den finnischen Ornithologen Pynnönen und durch Dathe und Heyder bezeugt. Am 3. 5. 1951 zeigte sich den Herren A. Ebermann und J. Fiebig im Oberholz bei Leipzig ein Weibchen dieser Art, das schwärzliche Blattläuse von den Blattknospen eines Bergahorns wegpickte.

Vom Haselhuhn (Tetrastes bonasia) berichtet Lindemann (14), daß es in der Zeit vom Frühling bis zum Herbst zuweilen beachtliche Mengen tierischer Kost zu sich nimmt. Seine erste Nahrung bilden Ameisenpuppen, Grashüpfer und Blattläuse.

Nach demselben Autor (13) haben Untersuchungen polnischer und tschechoslowaki­scher Forscher bewiesen, daß auch Rebhühner (Perdix perdix) in den ersten Lebens­wochen viele Blattläuse verzehren.

An verschiedenen Tagen im September 1952 wurden von Dr. Dathe folgende Vogel­arten beim Verzehr von Blattläusen beobachtet: Haussperling, Buchfink, Bachstelze, Kohl-, Blau- und Schwanzmeise, Zilpzalp, Fitis, Trauer- und Grauschnäpper, Haus­rotschwanz. Die Vögel haben die Kerfe entweder von den Blättern der Bergahorne am Zooeingang abgelesen oder am Morgen vom Boden unter den Bäumen, auf den sie während der kühlen Nächte herabgefallen waren.

Unter den Vogelarten, die den Pflanzenläusen nach den mir bisher bekannt gewor­denen Feststellungen mehr oder minder nachstellen, sind die Finkenvögel mit 14 Arten vertreten, die Meisen mit 8, die Rohrsänger mit 5, Grasmücken, Spechte und Hühner­vögel mit je 4 Arten. Von den Erdsängern, wie sie Heinroth unter diesem Namen zusammenfaßt, wurde bisher nur 3 Arten Blattlaus- und Blutlauskost bescheinigt, den

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