ORNITHOLOGISCHE MITTEILUNGEN
6. Jahrgang Nr. 12 Dezember 1954
Der Seidenschwanz (Bombycilla garrulus) in Deutschland 1946—1954
Von Friedrich Burr, Bremen
Der Seidenschwanz gehört wie Birkenzeisig und Bergfink zu den unregelmäßigen Wintergästen Deutschlands, d. h. er erscheint nicht jedes Jahr in den gleichen Gegenden und vor allem nicht immer gleich zahlreich. Als besondere „Invasionsjahre" dieses Jahrhunderts wurden bisher die Jahre 1903/04, 1913/14, 1923/24, 1931/32, 1932/33 und 1946/47 bezeichnet, zu denen neuerdings noch die Jahre 1948/49 und 1953/54 hinzukommen. Die ersten größeren Veröffentlichungen brachte E. Schüz im „Vogelzug" (10 u. 11) über die „Massenzüge des Seidenschwanzes" 1931/32 und 1932/33, denen ein umfangreiches Beobachtungsmaterial zu Grunde lag, und die auch die Verhältnisse im übrigen Europa, vor allem aber in Ostpreußen, Polen und Ungarn, berücksichtigten. Außerdem konnte Wertvolles über die Zugwege zahlreicher einzelner in Rossitten beringter Vögel ausgesagt werden. Die nächste größere deutsche Zusammenstellung hat W. Bacmeister im „Kosmos" (1) von 1946/47 veröffentlicht.
Konnte man früher von einem Zehnjahresrhythmus sprechen, so hat sich in den letzten 20 Jahren das Auftreten des Seidenschwanzes gehäuft. Oder sollte hier nur eine eifrigere Berichterstattung die Ursache sein, zu der die Vogelwarten Helgoland und Radolfzell sowie verschiedene Vogelschutzwarten und ornithologische Zeitschriften immer wieder aufgerufen haben? Es liegen für die Zeit von 1946 bis 1954 744 Meldungen vor, durch die über 27 000 Vögel gezählt wurden, davon allein im letzten Winter 1953/54 284 Meldungen mit über 12 000 Vögeln.
Für Zusendung der Beobachtungsberichte und Durchsicht des Manuskripts danke ich den Herren Prof. Dr. R. Drost, Prof. Dr. E. Schüz und Dr. R. Kuhk, sowie für Sammelberichte den Herren Dr. Berndt, Dr. Brüns, Creutz, W. Feuerstein, Heer, Hennemann, Lehmann, Prof. Dr. Schildmacher u. Dr. Wüst und dann allen Beobachtern, die durch die Übermittlung ihrer Beobachtungen die Arbeit erst ermöglicht haben. Es sind, ohne Angabe der Titel, die Herren: Achterberg, Adolphs, Adomeit, Ahrens, Ammersbach, Ammon, Apel, Appenzeller, Armbruster, Arnold; Bader, Bahr, Banz, Barthel, Bartels, Bartsch, Batte, Bauer, Becker, Beckmann, Behrend, Bergmann, Bernhard, Berndt, Bettmann, Beyer, Bilio, Blackburne, Blume, v. Bodman, Bodenstein. Bodlee, von Boeselager, Bohnsack, Boness, Börner, Brauns, Brenecke, Breuer, Brünig, Bruns, Bub, Buchau, Buchholz, Bürk, Burkhard; Cleve, Collien, Creutz; Dietz, Dreier, R. Drost, Duchrow, Dewenter, Daubner, W. Ehlert, Eichelmann, Einstmann, Emmerling, Engel, Erz, Ertel, Everwind; Feldmann, Fenger, Fettweis, Feuerstein, Fischer, Franck, Fraunholz, Frieling, Fröhlich; Gaitzsch, Gebhardt, Gerber, Gerdes, Gnadeberg, Göckede, Goethe, Gottstein, Gottschling, Granitz, Grell, Greiner-Ronga, Grünhagen, Gruenefeld, Günsche, Güttier; Haas, Haecker, Hagemann, v. Hahn, Haken, Harberg, Hartenberger, Hartmann, Hasenkamp, Heer, Helms, Heindle, Hempel, Hennemann, Henneberg, Heyder, Hering, Hill, Hider, Hildebrandt, Hirschfeld, Ritter v. Hofe, Hofmann, Hoffmann, Homann, Hondl, Höppner, Hues, Hüttich; Ilse, Issel, Jahrow, v. Jahrens, Janssen, Jessen, John, Johnen, v. Jordans, Jungfer, Junker, Jürgens; Kämpfe, Kästner, v. Kalitsch, Kamp, Kaufmann, Kaulfuss, Kimmerle, Kirchhof, Kirchner, Klauenberg, Kliefoth-Rehren, Knecht, H. u. G. Kneitz, Knoblauch, Knolle, Knorr, Koch, Kölsch, Kötter, Konofsky, Kost, Kramer, Krause, Krebs, Kreuzfeld, Kroeger, Krösche, H. Krueger, W. Krüger, Kuhlmann, Kühne, Kumerloeve, Kurmeier; Laubmann, Lautensack, Lauterjung, Lauf, Lenhardt, Lenski, Lehmann, Libbert, Lüders, v. Lueders, Lütteken; Malchus, v. Mallinckrodt, Martini, R. Mayer, Meyer-Pamprin, Meyer-Deepen, Moncke, Milden- berger, Mühl, A. K. Müller, F. Müller, P. Müller, Murr; v. Nathusius, Neunhöffer, Nitzsche, Norehn; Overbeck; Paetow, Pawlas, Peus, Petersen, Pexe, von Pfeffer, Pflugbeil, Plech, Plinz,
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