wähnten Volk von 7 Hühnern auch um eine Vergesellschaftung überzähliger Hähne oder um nachwuchslos gebliebene Paare gehandelt haben kann.
Außer der bereits genannten Erlegung eines Rothuhns, wurden keine weiteren Abschüsse gemeldet.
Die Unterscheidung von Rothuhn und- Rebhuhn ist im Feld übrigens nicht so einfach, wie es bei einem Vergleich der Vögel in der Hand den Anschein haben möchte. Die bunte Färbung und Zeichnung des Rothuhnes fällt nur bei günstiger Beleuchtung auf, und da sich die Rothühner noch wesentlich besser zu drücken verstehen als Rebhühner, hat man selten Gelegenheit, sie unter günstigen Umständen zu beobachten. Sicherer ist die Bestimmung nach der Stimme, und bei abstreichenden Rothühnern fallen auch die Rückenfärbung und der rote Stoß auf. Der Flug des Rothuhns ist gewandter als der des Rebhuhns, allerdings auch etwas langsamer. Das Rothuhn versteht auch im Flug sehr gute Deckungsmöglichkeiten im Gelände auszunützen. Auffallend ist die Sicherheit, mit der die Rothühner auf schmalen Kanten, Steinen und Baumästen fußen. Sie bäumen gerne auf und scheinen auch gelegentlich in Gebüsch aufgebäumt zu schlafen.
Diese Mitteilung soll lediglich als Hinweis auf die erfolgte Aussetzung dienen, damit an etwaige Beobachtungen nicht unnötige Spekulationen über die Herkunft der Rothühner geknüpft werden.
Anschrift der Verfasser: A. Boehringer und Dr. G. Bodenstein, Ingelheim/Rhein
Zur Annahme von gefärbtem Getreide durch Wildvögel
Von Günther Bodenstein, Ingelheim/Rhein
Bekanntlich stellt die Mäusebekämpfung mit Giftweizen eine erhebliche Gefahrenquelle für eine Reihe körnerfressender Wildvögel dar, da die Anwendung der Giftpräparate selten so vorschriftsmäßig erfolgt, daß keine Körner auf der Erdoberfläche verbleiben; sehr häufig wird vielmehr das Getreide vorschriftswidrig einfach auf den befallenen Feldern ausgestreut. Es ist verschiedentlich versucht worden, durch Anfärbung das Getreide für Vögel weniger attraktiv zu machen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen widersprechen sich aber häufig in den wesentlichen Punkten. Das nach der Giftverordnung vorschriftsmäßig rot angefärbte Giftgetreide hat jedenfalls keine genügend abschreckende Wirkung auf Vögel.
Auf Grund einer Anregung von Herrn Dr. Blaszyk (Aurich) machten wir einige Fütterungsversuche mit metallfarbig eingefärbtem Weizen sowie blaugefärbtem Weizen, der zum Teil mit Antrachinon vergällt war. Die Versuche wurden an einer Fasanenfütterung durchgeführt, an der außer etwa 30—40 Fasanen ständig 50—70 Türkentauben sowie Haus- und Feldsperlinge, gelegentlich auch Stockenten (Hochbrutflugenten) und Ringeltauben erscheinen. Außerdem wurden zu Vergleichszwecken einige Haushühner mit dem Farbgetreide gefüttert. Die Versuchsergebnisse sind durchweg negativ.
Mit Goldbronze eingefärbtes Korn wurde von Fasanen und Türkentauben an der Fütterung ohne jedes Zögern aufgenommen; wir hatten sogar den Eindruck, daß dieses Korn bevorzugt angenommen wurde. Haushühner nahmen dagegen goldbronzegefärbtes Korn nur sehr zögernd an. Eine Aufnahme durch Sperlinge und Enten konnten wir nicht beobachten, da das gefütterte Korn bei Eintreffen dieser Vögel an der Fütterung jedesmal bereits durch die Fasanen und Türkentauben weggenommen worden war.
Mit Silberbronze gefärbtes Korn wurde von Fasanen und Tauben ebenfalls angenommen, allerdings erst, wenn gleichzeitig gebotenes normales Futter zum größten Teil weggefressen war. Bei alleiniger Fütterung mit silberbronze-
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