ich u. a. für den 2. 4. 150 Stock-, 6 Pfeif-, 12 Löffel-, 15 Spieß-, 4 Knäk-, 20 Krickenten, 800—1000 Kiebitze, 50 Goldregenpfeifer, 5 Rotschenkel.
Obwohl auf der Bahnstrecke Peine—Kl.-Ilsede, die einen Teil des Geländes durchquert, ein beinah pausenloser Verkehr von Werks- und Vorortsbahnen zwischen dem Hochofenwerk Gr.-Ilsede und dem Peiner Walzwerk, bzw. Hafen herrschte, schwammen die Schwäne nur knapp 30 m vom Bahndamm entfernt auf dem Wasser. Dabei wurden sie teilweise minutenlang durch dichte Rauchschwaden aus den vorüberkeuchenden Lokomotiven eingenebelt. Mehr als die sich etwas abseits haltenden Anatiden kümmerten sich die Schwäne nicht im mindesten um den vorbeipulsierenden Verkehr.
Als ich am Abend des gleichen Tages, zusammen mit Fr. und J. Bening, noch einmal nach Kl.-Ilsede hinausfuhr, kamen wir gerade im rechten Moment; denn, angelockt durch die in der Sonne weithin leuchtenden weißen Vögel, waren aus dem nahen Dorfe Erwachsene und Kinder herbeigeströmt. In der Meinung, die zu dieser Jahreszeit üblicherweise rastenden Höckerschwäne vorzufinden, versuchten einige „ihre" Schwäne zu füttern. Dabei konnte es natürlich nicht ausbleiben, daß sich die Schar erhob. Nach längerem Kreisen zog sie in Richtung N auf die Stadt Peine davon.
Dennoch hielt sich dieser Trupp Zwergschwäne weiter in der Umgebung Peines auf. Am 4. 4. stellten nämlich J. Rode und Fr. Schwerdtfeger auf überfluteten Wiesen im Wendesser Moor, 3 km nördl. von Peine, 14 Zwergschwäne (9 ad., 5 juv.) fest. Aus der Kl.-Ilseder Schar schienen lediglich 2 ad. fortgezogen zu sein. Tags darauf, am 5. 4., fand ich das Moor wie bisher seit 7 Beobachtungsjahren von C. bewickii leer.
Aufschlußreich halte ich in diesem Zusammenhang eine Beobachtung des zuverlässigen Jagdaufsehers Bosko, der am 4. 4. in der Nähe Eltzes, 15 km nördl. von Peine, ca. 30 „Schwäne" über das Hagenbruch hinwegziehen sah (nach Mitteilung von G. Köstermann, Eltze). Leider ließ sich die Beobachtung infolge des unerwartet plötzlichen Tods Boskos nicht weiter nachprüfen.
Im benachbarten Braunschweiger Raum wurde der Zwergschwan ebenfalls im Frühjahr 1958 nachgewiesen. Unabhängig voneinander beobachteten D. Richter und W. Kellert am 7. 4. unmittelbar unterhalb der Stadt Braunschweig in der teilweise überschwemmten Okeraue 1 nebenl2 Pf eif enten rastenden Altvogel (D. Richter, schriftl.).
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf eine Beobachtung von 4 Singschwänen (Cygnus cygnus) am 5. 4. auf den Leiferder Teichen/Kr. Gifhorn hinweisen.
Es fand somit in den ersten Apriltagen 1958 im Raum Peine—Braunschweig ein bemerkenswertes Auftreten von C. bewickii statt. Neben der für Südostniedersachsen hohen Peiner Zahl (16 Ex.) mögen, dem Braunschweiger Einzelnachweis nach zu urteilen, weitere Stücke in der Umgebung durchgezogen sein, vorausgesetzt, daß es sich nicht um versprengte Tiere aus der Peiner Schar handelte. Die Beobachtungen bei Eltze (30 Ex., Art?) und bei Leiferde (4 C. cygnus) deuten auf einen allgemein starken Schwanenzug im Raum Peine—Gifhorn—Braunschweig im Frühjahr 1958 hin.
Literaturverzeichnis:
Moeller, J. u. Müller, D.: Zwergschwan ( Cygnus bewikii Yarr.) i m Kreise Wolfenbüttel. Beitr. z. Naturk. Nieders. 7, S. 124 (1954)
Anschrift des Verfassers: Hans Oelke, PeinejHann., Gunzelinstr. 11
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