Hamburger avifaun. Beitr. 38, 2011
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Pflegemaßnahmen zunehmend verschilfen. Außerdem existieren auf der Insel einige kleine Teiche. Bezüglich der detaillierten Beschreibung der Insel Pagensand sei auf Mitschke & Hartmann (2011) verwiesen.
Die Umgebung von Pagensand wird durch die Dynamik der Tide-Elbe bestimmt. Der mittlere Tidenhub beträgt im Gebiet 3,0 m (Außenpegel an Krückau- und Pinnausperrwerk). Bei Ebbe fallen größere Wattflächen frei. Ornithologisch sind vor allem die Süßwasserwatten des Bishorster Sandes (130 ha) sowie die Wattflächen an der Pagensander Nebenelbe (175 ha) und Haseldorfer Binnenelbe (60 ha) von Relevanz (Summe der Wattflächen an den Nebenelben 365 ha). Die Wattgebiete an der Pagensander Neben-/Binnenelbe sind überwiegend schlickig mit wenigen sandigen Bereichen, die Wattflächen an der Stromelbe- Seite Pagensands weisen dagegen überwiegend sandiges Sediment auf (35 ha). Im Bereich von Bishorst und an der Krückaumündung liegen einige Wiesen im Vordeichsgelände (zusammen 25 ha), ansonsten sind die Vordeichsgebiete überwiegend mit Röhricht bewachsen (200 ha). Im Bereich des östlichen Ufers der Pagensander Nebenelbe (Eschschallen) befinden sich einige kleinere Waldstücke (überwiegend Pappel, ca. 15 ha). Die Wasserfläche der Nebenelben hat bei Ebbe eine Größe von etwa 445 ha, bei Flut von etwa 810 ha.
Die ausgewerteten Daten stammen aus folgenden Quellen:
- Pagensand-Datenbank von Frank und Regina Allmer (Daten ab 1993, ältere Pagensand- daten befinden sich in der Hauptdatenbank des AKVSW),
- Datenbank der monatlichen Zählungen mit den Schiffen „Elbsande" und „Tümmler" (das sogenannte „Team Elbsande", Leitung Bernd-Ulrich Netz; Daten ab 2000; siehe auch Netz 2008),
- Datenbank der Internationalen Wasservogelzählung (Koordination Detlef Schlorf; Daten ab den 1960er Jahren), Daten für den Bereich Pagensander Nebenelbe zwischen Krückau- und Pinnaumündung;
- Datenbank der Pentadenzählung Haseldorfer Marsch (Koordination Uwe Helbing; Daten ab 1997 bzw. als Wasservogelzählung ab 1988; siehe auch Schawaller & Mitschke 2008), Daten für Bishorster Sand und Pinnaumündung bis Warft Bishorst;
- Hauptdatenbank des AKVSW (Datenbank wird geführt von Hans-Hermann Geiuler; Daten ab den 1940er Jahren).
Viele Hinweise zum Vorkommen von Gastvögeln auf Pagensand fanden sich in den von 1954 bis 1991 sowie von 1992/93 bis 2009 erschienenen Betreuungs- bzw. Jahresberichten (Quellen: siehe Literaturverzeichnis bei Mitschke & Hartmann 2011). Daneben gibt es nur wenig Literatur, die die Vogeiwelt des Untersuchungsgebietes behandelt. Hier seien nur die beiden Bücher von J.G. Harrison erwähnt: „Estuary Saga" (1952) und „Pastures New" (1954). Der Brite besuchte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg regelmäßig und ausgiebig u.a. die Unterelbe, um Vögel zu jagen, aber auch zu beobachten und zu zählen.
Die verschiedenen Erfassungsprogramme werden mit unterschiedlichen Zählrhythmen durchgeführt. So findet die Wasservogelzählung mittmonatlich statt, die Pentadenzählung Haseldorfer Marsch im Fünf-Tages-Rhythmus und die schiffsbasierten Zählungen des „Team Elbsande" finden monatlich, aber tidebedingt zu unterschiedlichen Terminen statt. Die Erhebung der Daten auf Pagensand selbst hängt von den Betreuungszeiträumen und - intensitäten ab und die Gelegenheitsbeobachtungen unterliegen stark dem Zufall und guten Wetterbedingungen. Die meisten Zählprogramme decken nur Teilbereiche des hier behandelten Untersuchungsgebietes ab. Die ausgewerteten Daten der Wasservogelzählung wurden auf der Strecke zwischen Pinnau- und Krückaumündung erhoben, die Daten der Pentaden- (bzw. Wasservogel-) Zählung Haseldorfer Marsch wurden aus den Teilgebieten Pinnaumündung, Bishorster Sand und Bishorst herangezogen. Die Fahrstrecke des „Team Elbsande" deckt das gesamte Untersuchungsgebiet ab. Dabei wird der Hauptteil des Ge-