Bedeutung des Mühlenberger Loches für Vögel

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größeren Vogelschwärmen abgesucht. Eine Artbestimmung und vollständige Zählung der Rastbestände war aus technischen Gründen nicht möglich. Aufgrund der tagsüber ermit­telten Zählergebnisse war die Interpretation der Befunde in Kombination mit den Resulta­ten der abendlichen Schlafplatzflugbeobachtungen möglich.

2.2 Datenauswertung

Für die meisten Analysen der Zählergebnisse verwendeten wir die jeweilige artspezifische Tageshöchstzahl. Dies war insofern sinnvoll, als bei den meisten Enten- und Limikolen- arten die Bestandsgröße weniger von der Tageszeit der Zählung als von den Erfassungs­bedingungen abhing (s. Kap. 7). Aufgrund der Größe und der Zugangsmöglichkeiten des Untersuchungsgebiets war jede Zählung mit Fehlern behaftet. Während für viele Möwen und Limikolen höchste Zählergebnisse vor allem während der Niedrigwasserzeiten bei freiliegenden Nahrungsflächen erreicht wurden, galt das für die Enten nicht. Diese Artengruppe war in der Regel am vollständigsten bei "halben" Wasserständen zu erfas­sen, wenn sich insbesondere Krickenten nicht in der Ufervegetation verstecken konnten, aber die Enten auch nicht in zu großer Entfernung vom Ufer lagen. Aufgrund der kurzen Tageslänge traten im Winter gelegentlich Zähltage ohne Niedrigwasser auf.

Bestand und Phänologie

Auf der Basis der Tageshöchtwerte wurden für alle 36 Dekaden eines Jahres die Werte der beiden Zählungen aus den Jahren 1991/92 und 1992/93 gemittelt. Darauf basiert die Darstellung der Phänologie.

Räumliche Verteilung

Auch für die Aufgliederung der Bestände auf die 7 Teilgebiete wurden die jeweiligen Tagesmaxima verwendet. In Karten wird der jeweilige Prozentanteil hier beobachteter Ex. dargestellt. Verwendet wurden folgende Größenklassen: < 10 %, 10-19 %, 20-29 %, 30- 39 %, 40-49 %, 50-59 %, 60-69 %, 70-79 %, 80-89 %, 90-100 %.

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Ältere Daten aus dem Untersuchungsgebiet werden bei möglichst vielen Arten zur Darstellung der Bestandsentwicklung herangezogen. Dabei können für eine größere Gruppe von Arten die jährlichen Maximalzahlen analysiert werden. Bei ausreichendem Datenmaterial ist eine detailliertere Analyse ab 1980/81 möglich, die auf der Basis von Mittelwerten derMonatsmaxima Interpretationen der Entwicklung von Heim- und Wegzug bzw. von Winterbeständen ermöglichen.