Sterntaucher (Gavia stellata), Ohrentaucher (Podiceps auritus) und Rothalstaucher (Podiceps griseigena) im Braunkohlengebiet bei Köln
Auf einer Exkursion in die durch den Braunkohlenbergbau zerstörte und jetzt wieder neu und reizvoller als früher entstehende Seen- und Waldlandschaft zwischen Brühl und Liblar bei Köln sah ich am 20. 2. 1966 auf dem großen Liblarer See zwischen Scharen von Stock- und Talelenten einen Ohrentaucher. Auf dem Rückweg stieß ich auf eine erst in jüngster Zeit angelegte Seenkette und hatte das Glück, auf einem dieser Seen einen Sterntaucher zu entdecken und längere Zeit beim Fischen beobachten zu können. Einen Rothalstaucher stellte ich 14 Tage später auf dem Liblarer See bei der Beobachtung balzender Tafelenten fest.
Alle 3 Taucher befanden sich im Winterkleid. Da ich ein Hertel & Reuss-Fernrohr 25 X 60 X 60 mit mir führte, konnte ich sie trotz der weiten Entfernungen sicher bestimmen. Ich sah den aufgeworfenen Schnabel und die punktierte Oberseite des Sterntauchers. Den geraden Schnabel, das in Augenhöhe scharf von der schwarzen Kopfplatte abgesetzte reine Weiß der Kopfseiten und den bis über die Mitte der Halsseiten hin schneeweißen Hals beim Ohrentaucher. Den dunkleren Rothalstaucher konnte ich gut mit einem gleichzeitig auf dem See schwimmenden Haubentaucher vergleichen.
Klaus Jaschke, 53 Bonn, Heinrich-Körnerstr. 10
Letztes Goldregenpfeiferpaar (Pluvialis apricaria apricaria) im Osnabrücker Emsland?
Nachdem alle bisherigen Verhandlungen zum Schutze des Wietmarscher Moores ohne Erfolg blieben, scheint der Südliche Goldregenpfeifer aus dem Bezirk endgültig zu verschwinden. Die 1966 durchgeführte systematische Kontrolle aller Hochmoore erbrachte als bescheidenen Gesamtbestand 1 Paar. Das Gelege wurde in der zweiten Hälfte Mai von D. Kobus aus Oberbiel/Hessen entdeckt und die Brut (2 Junge) konnte von Spieker, Hartwig und mir bestätigt werden. Die Bestandsentwicklung ist umso tragischer zu werten, da auch das Oldenburgische Vehne-Moor nach der Kontrolle von Petersen nicht mehr besetzt ist.
Vorerst bleibt noch abzuwarten, wie die Entwicklung im Rühler-Moor, in der Tinner- Dose und im Nordteil des Georgsdorfer-Moores weitergeht, da sich immer noch einzelne Stücke zeigen und somit möglicherweise noch Brutverdacht bestehen könnte.
Rolf Hammerschmidt, 455 Bramsche, Hemker Str. 33
Über das Flugbaden des Pirols
Nachträglich wäre zu den Mitteilungen von Dathe und Stahlbaum (diese Zschr. 13, S. 12 bzw. 18, S. 141) auf den Bericht von H. Dorning über „eine wenig bekannte Badeweise des Pirols" (1954, Orn. Beobachter 51, S. 228/229) hinzuweisen. Danach ist das beschriebene Verhalten wohl keinesfalls ungewöhnlich; Dr. Dorning faßte hierüber zusammen (indem er sich auch auf entsprechende Bemerkungen des Ehepaares Heinroth bezog), daß der Pirol „gerne badet und dort, wo die Möglichkeit gegeben ist, sich von irgendeinem hohen Baum in steiler Linie aufs Wasser stürzt, um sogleich auf seinen Sitzplatz zurückzukehren". Dieses Manöver werde mehrmals in gleicher Weise ausgeführt. — Dorning beschrieb schließlich in diesem Zusammenhang ergänzend zu einer ganz gleichartigen, 1926 von T. Csörgey publizierten Beobachtung, nochmals ein „eigentümliches Duschbad des Pirols", bei dem sich der Vogel mit weit entfalteten Schwingen kopfabwärts an einen Wipfelzweig hängt und sich von „nicht zu starkem, lauen Regen" benetzen zu lassen bestrebt ist. Ruthke (1963, J. Orn. 104, S. 112/113) macht darauf aufmerksam, daß wohl viele Vogelarten mit weniger auffälligen Usancen, nämlich mit den gewöhnlichen Badebewegungen-in dicht herabfallende Wassertropfen die Gefiederpflege beginnen; ich sah herbsttags gelegentlich Erlenzeisige, die im Geäst herumturnend der Nahrungssuche nachgingen, den einsetzenden und bald recht heftig strömenden Regen zur Körpersäuberung und -erquickung ausnutzen. Dr. H. Mester, 4401 Roxel
207
