der Jungen die Hauptnahrung bilden, bis in den Winter hinein gibt und Zwergchreulen auch hie und da im Mittelmeerraum überwintern. Es dürfte allerdings wahrscheinlicher sein, daß diese Herbstbalz, wie wir sie auch vom Waldkauz (Strix aluco), Uhu (Bubo bubo) und Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) kennen, mit fortschreitender Jahreszeit allmählich aufhörte.
Literatur
König, C. (1965): „Zeigen" der Bruthöhle bei Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und Zwergohreule (Otus scops). — J. f. Ornith. 106 (3): 349—350.
König, C. (1968): Lautäußerungen von Rauhfußkauz (Aegolius funereus) und Sperlingskauz (Glaucidium passerinum). — Vogelwelt, Beiheft 1: 115—138. Mebs, Th. (1966): Eulen und Käuze (Strigidae). — Stuttgart.
Wendland, V. (1963): Fünfjährige Beobachtungen an einer Population des Waldkauzes (Strix aluco) im Berliner Grunewald. — J. f. Ornith. 104. (1): 23—57.
Dr. Claus König, D 714 Ludwigsburg, Staatl. Vogelschutzwarte
Singdrossel (Turdus philomelos) mit entzündetem Darm
Am 15. 10. 1960 bemerkte ich auf den Braunschweiger Rieselfeldern einen sichtlich ermatteten, dunkelbäuchigen, drosselgroßen Vogel. Nach dem Fang mit dem Japannetz entpuppte sich das Exemplar als Singdrossel, deren Bauch und Schwanz mit Holundersaft beschmutzt und am After mit Kot verkrustet war. Viele Federn der Bauchregion fehlten. Das Stück wurde im Institut für Tierhygiene und Geflügelkrankheiten der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Dir. Prof. Dr. Gylstorff), untersucht, wofür ich mich bestens bedanke. Der Befund lautet: Starke Darmentzündung durch hochgradigen Bandwurmbefall. Siehe auch das Kurzreferat Canaris, J. Orn. 108 (1967) p. 252.
W. Tautenhahn, D33 Braunschweig, Fasanenstraße 59
Spielende Uferschwalben (Riparia riparia)
Ähnlich Makatschs Rauchschwalben (J. Orn. 109, 1968, p. 231) flogen am 6. 5. 66 bei Braunschweig zwei Uferschwalben, die mit einer pfenniggroßen Feder ihr Spiel trieben. Wie oft die Feder zwischen beiden Vögeln gewechselt wurde, notierte ich leider nicht. Im Gegensatz zu Makatschs Beobachtungen wurde jedoch die herabsinkende Feder auch von einem Acker wieder aufgenommen. Die beiden Vögel saßen sich dort frontal gegenüber, Einzelheiten konnte ich nicht erkennen (Balz?). Bald darauf ging die Jagd aber weiter und endete erst, als das Federchen in einen Schilfbestand absank.
W. Tautenhahn, D33 Braunschweig, Fasanenstraße 59
Lachmöwen (Larus ridibundus) und Stare (Sturnus vulgaris) erbeuten schwärmende Ameisen
In den Orn. Mitt., Heft 3, 1969, berichtet Wilfried Willer über seine Beobachtungen, die er im Sommer 1966 bei Lachmöwen in Norddeich an der ostfriesischen Küste machte. Er beobachtete am 12. August gegen 17 Uhr eine große Anzahl Lachmöwen, die unruhig und scheinbar ziellos durcheinander flogen. Zusammen mit zwei anderen Möwenschwärmen, ca. 2-300 Vögel, konzentrierten sie sich auf einen verhältnismäßig engen Raum. Die Lachmöwen, so konnte er feststellen, jagten Ameisen der Art Lasius niger. Am Ende seiner Schilderung sagt Willer: Mir selbst ist lediglich eine sehr anschauliche Schilderung einer solchen Flugjagd aus dem „Neuen Naumann" (3) p. 15 bekannt,
45
