Die Pirolaceen des Rheinischen Schiefergebirges, der angrenzenden Tiefländer des Rheins und des Mainzer Beckens. Von Heinrich Andres in Hetzhof (Eifel). Vorliegender Bearbeitung der Pirolaceae liegt das Herbarmaterial des Naturhistorischen Vereins zugrunde. Ergänzend hinzugezogen wurden die Ergebnisse der neueren Forschung 1 ), sowie die Berichte der rheinischen Botaniker. Aufgenommen wurden auch einige noch nicht beobachtete Formen, die aber im Gebiete auf¬ gefunden werden können. Von den in Deutschland vor¬ kommenden Arten fehlt keine, von den Varietäten nur arenaria Koch (= intermedia Alef.) der ostfriesischen Inseln. Die Pirolaceae gehören wegen ihrer sonderbaren Lebensweise zu den interessantesten Pflanzen der deutschen Flora. Sie gleichen in vielem den Orchideen (Kleinheit der Samen, Unvollständigkeit des Embryos, Vorgang der Be¬ fruchtung, Verlauf der Keimung, weitgehendste Anpassung an das Element u. dgl. m.) und finden sich meist mit ihnen vergesellschaftet. Bis in die jüngste Zeit herrschte über ihre erste Lebenszeit noch vollständige Unklarheit, und erst J. Velenovsky ist es gelungen, in die Vorgänge der Keimung Licht zu bringen. Dagegen harren noch manche Fragen bezüglich ihrer Lebensweise der Lösung: so kann z. Z. noch nicht mit Sicherheit entschieden werden, ob Monotropa in der Jugend Parasit ist oder nicht. — Möge 1) Die benutzten Werke sind im Literatur-Verzeichni» mit einem * versehen. Verh. d. Nat. Ver. Jahrg. L.XVI. 1909. 8 |