zeitlebens litt. Sein erlernter Beruf war der des Zimmermanns; nach dem Kriege wurde er zum Technischen Zeichner umgeschult. Ausgleich und Zufriedenheit fand er seit Anfang der 60er Jahre zusammen mit Reinhard Mann bei der Vogelberingung und gemeinsamen ornithologischen Reisen. Zur gleichen Zeit begann seine Sammeltätigkeit ornithologischer Bücher und Zeitschriften. Er war Mitglied in vielen ornithologischen Vereinigungen und besuchte regelmäßig (wenn es seine Gesundheit zuließ) die Tagungen der DO.-G. und war vielen Ornithologen freundschaftlich verbunden. Dabei hat er jahrelang Portraitaufnahmen der Teilnehmer angefertigt und konnte noch in Leipzig dem Vorstand ein umfangreiches Album übergeben. Herbert Krösche konnte auch hervorragend zeichnen. Die Liebe zu seiner Heimatstadt Fallersleben drückte er dadurch aus, daß er Feldzeichnungen alter Fachwerkhäuser anfertigte und sich in der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft engagierte. Reinhard Mann Anmerkungen zur Vogelwelt Hawaiis im Jänner und Februar 2000 von Herbert Schifter Nachdem ich an anderer Stelle erst vor kurzem über ornithologische Eindrücke von einem früheren Aufenthalt auf Hawaii berichtet habe (Schifter 1999), bot ein neuerlicher Aufenthalt von Mitte Jänner bis Mitte Februar dieses Jahres Gelegenheit zu einigen Ergänzungen. Außer Oahu besuchten wir diesmal aber nur Kauai. So konnten wir zu den endemischen Arten des Archipels dabei nur wenige neue Beobachtungen machen. Besonders auffallend hatte sich hingegen in den zwischen den beiden Besuchen vergangenen drei Jahren die Häufigkeit einiger auf Hawaii eingebürgerter Arten verändert und zwar bei solchen Vögeln, die sich bevorzugt im Kulturland aufhalten und dort offenbar zunehmend ausgebreitet haben. Die Rolle der „Aliens“ auf Hawaii In erster Linie soll hier der südostasiatische Rußbülbül Pycnonotus cafer erwähnt werden, der 1997 auf Oahu schon weit verbreitet gewesen ist, sich im städtischen Bereich von Waikiki jedoch nur spärlich gezeigt hatte. Im Jänner dieses Jahres waren Rußbülbüls jedoch auch im dicht verbauten Hotel- und Appartementbereich von Waikiki regelmäßig anzutreffen und waren vom Balkon unseres im 12. Stockwerk gelegenen Appartements immer wieder auf den gegenüberliegenden Flachdächern etwas niedrigerer Häuser zu beobachten, die sie paarweise oder in kleinen, jedoch deutlich aus Paaren bestehenden Gruppen anflogen. Auch Baikone der Häuser wurden trotz des inzwischen erlassenen Fütterungsverbotes freilebender Vögel ohne Scheu aufgesucht und nach Nahrungsresten abgesucht. Vor allem die diesmal schon reichlich früchtetragenden Feigenbäume schienen vorwiegende Nahrungsquellen zu sein. Im nahen Kapiolani Park, in dem wir 1997 Rußbülbüls nur selten gesehen hatten, fanden sie sich an solchen sogar in größeren Gruppen ein und hielten sich dort während der ganzen Beobachtungszeit auf, nur gelegentlich von einem Baum zum nächsten wechselnd. Rußbülbüls waren auf Oahu aber auch außerhalb der Kulturlandschaft weit verbreitet, und wir trafen sie selbst in mehr oder weniger naturbelassenen Arealen weit außerhalb der besiedelten Bereiche an. Diese Art gilt als besonders aggressiv gegenüber anderen Vögeln und vor allem in Obstgärten und Plantagen als Schädling. Sie wurde deshalb 1999 sogar in einer den Einfluß eingeführter Tiere aufzeigenden Ausstellung mit dem Titel „Backyard Aliens“ im Bishop Museum als Beispiel eines besonders gefährlichen 382 |