Die Collembolenfauna verschieden bewirtschafteter Flächen am Niederrhein 147 Standort Div Wald 2,7 Grünland 2,5 Am Hof 2,5 Am Kreuzweg 2,5 Bei Kost 2,3 Am Hofacker 2,3 Diversitätsindex Die Diversitätsindices spiegeln in der Reihenfolge den zunehmenden Belastungsgrad der untersuchten Ökosysteme wider. Die ausgewogenen Umweltbedingungen des Waldes drücken sich durch die relativ gleichmäßige Verteilung der Abundanzen auf die vorhan¬ denen Arten aus. Der niedrige Diversitätsindex „Am Hofacker“ zeigt, daß der Großteil der Individuen auf nur wenige Arten verteilt ist. Nach den THiENEMANNschen Grundsätzen von 1920 ist das eine Folge einseitiger Umweltbedingungen. 7. Zusammenfassung Von Mitte 1980 bis Mitte 1982 wurde die Collembolenfauna eines konventionell bewirt¬ schafteten Ackers und von Flächen, die soeben auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt wurden, im Raum Krefeld/Moers vergleichend untersucht. Außerdem wurde ein Waldstandort bearbeitet. Als Indikatoren zur Feststellung der Auswirkung verschiedener Bewirtschaftungsma߬ nahmen und -intensitäten wurden die bodenlebenden Collembolen an acht Probenahmeter- minen im Abstand von drei Monaten bis zu einer Bodentiefe von 25 cm auf Wald-, Grün¬ land- und Ackerflächen von 100 m 2 Größe erfaßt und determiniert. Die Collembolen wurden mit der nach dem thermodynamischen Prinzip arbeitenden BERLESE-TuLLGREN-Apparatur aus dem Boden ausgetrieben. Die insgesamt 8.322 gefun¬ denen Collembolen verteilten sich auf 62 verschiedene Arten. Ihre Individuenzahl nahm in der Reihenfolge Grünland-Wald-Acker ab, wobei jeweils bis zu vier ubiquistische Arten etwa die Hälfte der gesamten Collembolenpopulation eines Standortes stellten. In gleicher Reihenfolge war eine Artenverarmung der untersuchten Standorte feststellbar. Eine kon¬ ventionell bewirtschaftete Ackerfläche wies die geringste Artenzahl, eine biologisch-dyna¬ mische Fläche die geringste Individuenzahl auf. Literatur Anderson, I. M. & Hanlon, R. D. G. (1979): The effects of Collembola grazing on microbial activity in decomposing leaf litter. - Oekologia 38 (1), 93-99. Bauchhens, J. & Weigand, G. (1974): Untersuchung zur Collembolenfauna auf zwei Zuckerrüben¬ schlägen in Bayern. - Nachr. Blatt dt. Pflanzenschutzdienst Braunschweig 26, 150-153. Bieringer, H. (1969): Untersuchungen über den Einfluß langjähriger Herbizidanwendung auf Boden- collembolen. - Diss. Univ. Stuttgart. Brauns, A. (1969): Vordringliche Aufgaben einer Produktionsbiologie des Bodens von einer industri¬ ellen Landschaft. - Mitt. biol. Bundesanst. Ld.-Forsten 132, 84-89. Christiansen, K. (1967): Competition between collembolan species in culture jars. - Rev. Ecol. Biol. Sol. IV (3), 439-462. Öavis, B. N. R. (1962): A study of microarthropod communities in minerals soils near Corby, North- ampts. - J. Animal. Ecol. 32, 49-71. Chillon, B. S., Gibson, N. H. E. (1962): A study of the Acarina and Collembola of agricultural soils. L - Pedobiologia 1, 189-209. Junger, W. (1964): Die Bedeutung der Bodenfauna für die Streuzersetzung. - Tagungsber. d. Dtsch. Landwirtschaftswissenschaften Nr. 60. Berlin. ^Ranz, H. (1975a): Wandel der Bodenfauna unter dem Einfluß menschlicher Aktivitäten. - Aca- üemia. Publ. House of the Czechoslovak Academy of Sciences, Prague. ~~ (1975b): Die Bodenfauna der Erde in biozönotischer Betrachtung. - Wiesbaden, Franz Steiner. |