Vorwort,
Es gilt heute für ausgemacht, dass in einem ansehnlichen Theile Europa'« zwischen der Kreide- und Juraformation ein ziemlich vielgliedriger Gomplex von Ablagerungen eingeschaltet ist, von dessen reichhaltiger Fauna man bis vor wenig Jahren keine Ahnung besass.
Die Frage über die Stellung dieser Zwischenbildungen, welche Oppel unter dem Namen «tithonische Stufe» zusammengefasst hatte, im geologischen System ist allmälig zu einem förmlichen Principienstreit herangewachsen. Die Sicherheit der Grenzen zwischen Jura- und Kreideformation erscheint nämlich allenthalben da bedenklich bedroht, wo die fragliche Zwischenbildung auftritt.
Pictet hat vor Kurzem 1 ) mit grosser Klarheit und Schärfe den neuesten Stand der auf diesen Gegenstand bezüglichen Forschungen dargelegt und die wichtigen • theoretischen Folgerungen angedeutet, welche man aus ihrer, weitern Verfolgung erwarten darf.
In der vorliegenden Monographie habe ich es versucht, das bereits vorhandene Material durch neue Thatsachen zu vermehren. Dieselben erscheinen unter dem Titel «Fauna der älteren Cephalopodenführenden Tithou- bildungen»; da diese Bezeichnung jedoch keinem bereits gangbaren Begriff entspricht, so bedarf sie einer kurzen Erläuterung.
Beschränken wir uns auf das in meinen «Cephalopoden des Starnberger Kalkes» geschilderte Gebiet, so finden wir in demselben unter den ältesten Kreideablagerungen (Etage Valcmginien und «Couches de Berrias») und den
') Rapport sur l'etat de la question relative aux limites de la periode juras- sique et de la periode cretaeee. Archives des soienees de la Bibliotlieque universelle. Novembre 18t>9.