1886. Nr. 17.]
Eine Zirbelkiefer in Norwegen.
100
wird, die Obstbaumzucht praktisch zu üben.
I )ie jetzigen bestehenden Königl. Gärtner-Lehranstalten und pomologischen Institute führen uns durch ihre verschiedenen Spezial-Kurse eine übergrosse Menge von Leuten zu, die später befähigt wären, als Kreis- oder Gemeinde- Baumgärtner zu fungiren.
Es liegt also nach Erwägung dessen in keiner Weise ein Bedürfniss zur Errichtung von Provinzial-Instituten im Sinne des Herrn Nattermüller vor. Genannter Herr bemerkt im Schluss- Passus seines Artikels:
„Ein solches Provinzial-Institut würde „sich von den Königl. Gärtner-Lehranstalten schon dadurch wesentlich „unterscheiden, dass es Leute ohne „wissenschaftliche Vorbildung eben „nur praktisch im Obstbau u. s. w. „auszubilden hat." Der Herr Verfasser scheint in diesem Punkte mit sich selbst nicht recht klar z u sein, denn gerade beim Obstbau, sei es bei der Terrain-Eintheilung, Pflanzung, Veredelung, Schnitt und sonstigen Behandlung der Obstbäume, sowie bei Auswahl der für die verschiedenen klimatischen Verhältnisse passenden Sorten, S1 nd in den meisten Fällen wissenschaftliche Vorkenntnisse unentbehrlich, auch hier müssen Theorie und Praxis Hand "i Hand gehen.
Es wird über Hebung des Obstbaues So viel geschrieben und geredet, dass es J^anchmal Einem schwer wird, das wirklich Gute und Wahre herauszufinden, doch gehe man nur ernstlich ans Werk, scheue bei der Anlage eventl. Mehrkosten n icht, und der Erfolg wird nicht ausbleiben.
Zur Hebung unseres Obstbaues ist es nicht nöthig, erst Obstbäume zu juchten, diese sind in Masse vorhanden, be ginne man lieber gleich mit einer Zweckentsprechenden Anpflanzung, dies S^rt uns schneller und sicherer zum «ele. F. Trelle, Rixdorf-Berlin.
Eine Zirbelkiefer in Norwegen.
(Mit Abbildung.)
. Ejie Zirbelkiefer, Pinns Cembra L„ v ird meist als ein Baum der Alpen und
zugleich des hohen Nordens angesehen, allein die im Norden der alten Welt, namentlich in Sibirien vorkommende Form ist nach manchen Autoritäten eine besondere Varietät, P. Cembra var. st- birica Loud. Die eigentliche Zirbcl-
Fig. 40. Pinns Cembra L. Zirbelkiefer zu Bogsfcid bei ('luistiania, 18,8 m hoch!
kiefer hat ihr Vaterland in den Alpen und Karpathen, in ersteren geht sie bis an die Baumgrenze in 1800—2200 m Höhe, ja noch höher. Sie gedeiht am besten im geschlossenen Bestände, und alle Schweizerreisenden erinnern sich, wie zerzaust die an der Baumgrenze