»86. Nr. 21.]

Mittheüungen aus Enaland.

247

schönsten, denn bei den grünen kommt eine Färbung zur Geltung, die in die ursprüngliche Blattnatur zurückschlägt.

Die Einfarbigen A. erscheinen uns mehr ansprechend; sie zeigen nicht jene vielen Ringe. Ihr gelber Tubus ist Kleichfalls von der Paste umgeben, doch die übrige Fläche ist von einer Farbe Angenommen. Dadurch wird der Blume ein weiches, zartes Aussehen verliehen, sie verblühen auch schneller wie die festen Blätter der edged A. Wenn die A in Deutschland in Kultur kommen sollte, so glaube ich, dass diese Klasse sich grösserer Beliebtheit erfreuen würde. Die Rand-A. erfordern ihre ganz spezi­ellen Liebhaber.

Auf die Fantasie-A. wird wenig Werth gelegt, sie sind eine überwundene Stufe und als ein Uebergang zu jenen vollkommeneren Blumen anzusehen.

Die Alpinen A. sind angesehener U| irl wurden auch sie noch auf der Aus­stellung mit Preisen bedacht. Sie sind die Selfs ohne Paste mit breiterem Tubus Ur jd abschattirter Farbe. Zu ihnen pochte das zu rechnen sein, was wir 111 Deutschland an A. haben.

Von der wilden Primula Auricula Ovaren einige gute Exemplare vertreten, auch die gefüllte Form war ausgestellt.

Dass die Gartenprimel in ihrem Ur­sprünge nicht allein von der wilden r - Auricula abzuleiten ist, leuchtet Jedem ein, der ein Gefühl für das Er-

ke

n nen der Bastarde hat. Pr. pubescens

keq. hat mitgewirkt und um der Frage n ach dem Ursprünge der Mehlbestäubung p 1 geniigen, wird noch Pr. Paliuuri e ' a g. als Mischling angegeben.

Gartenppimeln.

Man unterscheidet hierin Polyan- lu s, das sind die Varietäten von Pr. * at 'orX officinalis = Pr. brevistyldDC, oh ^ r 1 m 1 0 s e ' Varietäten von Pr. acaulis (wie hier allgemein gebraucht wird) Vulgaris.

^ Die Polyanthus-Kultur gipfelt in p n Gold bordigen goldlaced P. Sch Slnc *' cneses £ anz reizende Blüthen, j arf begrenzt in Form und Farbe rc h bewährte Gesetze. Die Blumen­

blätter sind eingeschnitten. In der Mitte ist ein sehr grosses, goldgelbes Auge, das mit der goldgelben Kante, welche ein jedes Blättchen umsäumt, in der Mitte verbunden ist. Der überbleibende Raum soll durch dunkele, sammetartige Grundfarbe ausgefüllt werden. Inschwarz­braun und dunkelroth sind die schönsten Blumen erzielt.

Pr. elatior englischer Volksname Oxlip und Pr. off icinalis Cowslip waren in ausgezeichneten Varietäten aus­gestellt. Besonders schön war dunkel purpurn var. cocetnea; auch die var. coe- rulca ist uns eine weniger bekannte Blume.

Einfach und lehrreich waren die wenigen Pflanzen, welche Dr. Robert Hogg, der englische Pomologe, ausge­stellt hatte. Er zeigte bei elatior und officinalis die willkürliche Farbenum­bildung, die bei den Sämlingen dieser und ihrer Kreuzung stattfindet. Schon in der zweiten Generation trat eine klare, rothe Färbung ein und illustrirte so das merkwürdige P'aktum, dass aus zwei rein gelben Spezies wirklich jene reich­farbigen Gartenprimeln entstanden sind. Es war schade, dass nicht ein Aurikel- züchter mit Pr. Auricula und Pr. pu­bescens dasselbe dargestellt hatte.

Pr. acaulis oder Pr. vulgaris, die Pr im rose, ist in Deutschland weiter bekannt und beliebt. Doch warum sind wir nicht im Besitz solch schöner Va­rietäten wie England? Ueberall war eine reiche Auswahl dieser reizenden Blumen vorhanden, in keiner Sammlung fehlten sie. Besonders schön waren fol­gende Varietäten: grosse, weisse Blume

dunkel-goldgelb cremefarbig, jede mit grossem goldgelben Auge dieselben Farben in starker, schöner Füllung, wobei allerdings das Leuchtende des Auges verloren geht zart lila (lilac"), ein­fach und gefüllt, eine sehr schöne Blume

purpur blutroth mit gelbgrünem Auge

dasselbe gefüllt war eine besonders schöne Züchtung. Alice Wilson, Sämling von Scott Wilson, mit einem Zeugniss erster Klasse ausgezeichnet, zeigte das wunderbarste Pflaumenblau, eine so äusserst seltene und in Primeln fast undenkbare Farbe! Auch Pr. Sib-