Kleine Mittheilungen.
[Deutsche Garten-Zeitung
keine vorhergehende starke Düngung verträgt sie, dagegen ist aber eine Einstreuung mit Holzasche äusserst günstig, weil diese sowohl auf die Vegetation im Allgemeinen wirkt, wie auch speziell ein Mittel gegen die Blattläuse bildet. Kürzlich ist eine Varietät unter dem Namen Aqua dulce, welche wahrscheinlich der Ur- typus der sog. Sevilla-Bohne ist, hier im Handel. Da diese Sorte von äusserst feinem ' Geschmack und ausserdem den Blattläusen nicht so wie die gewöhnlichen ausgesetzt ist, können wir sie aufs Beste empfehlen. Hierbei erwähnen wir noch, dass die grossen Höhnen in Frankreich ausser auf gewöhnliche Art zubereitet, vor allen ganz jung, wenn sie '/, oder 1 ihrer wirklichen Grösse erreicht, wie junge grüne Bohnen (Haricmts verts) mit sammt der Schale in Butter gesotten, gegessen werden, und ebenfalls, wenn sie etwas älter sind, d. h. wenn sie '/, oder */, ihrer Grösse erreicht, nachdem von den eigentlichen Bohnen die Haut abgezogen worden, roh mit Salz, wie Radies, Rettig etc. gegessen werden.
E. B.
Bemerkung der Red. Es ist recht zu bedauern, dass die grossen Bohnen in Berlin und vielen anderen Gegenden so wenig gegessen weiden. Halb reif ausgemacht und mit Bohnenkraut (Pfefferkraut) gewürzt, geben sie ein ausgezeichnetes Gemüse. Man giebt dazu einen neuen Häring, Schinken oder dergl., in Belgien meist gerösteten Schinken.
Aus den Sitzungen der technischen Ausschüsse d. V. z. B. d. G.
Herr Brettschneider machte auf Car- penteria caüfornica aufmerksam, welche nach Ilsemann (in der Wiener Gartenzeitung) in Ungarisch-Altenburg hart sein soll, bei uns aber öfter erfriert, da sie bei uns zu lange treibt und das Holz nicht reif wird.
Philadelphus laxus sieht nach Dr. Bolle ähnlich aus. ist hart und würde der beste Ersatz dafür sein. Seine Blumen sind entschieden die grössten von allen Philadelphus- Arten.
Ligusirum vulgare L. und besonders Z. ovalifolium Hassk. behalten, wie Herr Wredow mittheilt, oft die Blätter bis zum Frühjahr, besonders die Varietät des Z. vulgare, die höher wächst und spitzer zulaufende Blätter hat (Z. ilalicum Mill., •Z sempervirens Pieri), wenn die Winter nicht gar zu strenge werden. Die Liguster bilden nach Dr. Bolle einen Uebergang
von den Laub abwerfenden zu den immergrünen Gehölzen und nähern sich darin den P/iifyrea-Arten, die schon immergrün sind und auch zur selben Familie, defl Oleaceen, gehören.
ParrotHapersica Fisch, behält in der Kg'i Gärtner-Lehranstalt zu Wildpark auch ih f Laub, die Blätter erhalten aber im Hcrbs' prachtvolle rothe Ränder, später werden dieselben ganz orangeroth und im Winter braungrün.
Pinns silvestris var. engadinensis Heer (P. Frieseana Wichura, P. rhaetica Bruggey wurde von Herrn Dr. Carl Bolle m'* Zapfen vorgezeigt. Die Nadeln sind ausser* ordentlich kurz, kaum 3 cm lang, sehr steil» graugrün, stehen weniger quirlförmig, sondern mehr unregelmässigübereinengrossen Theil der Zweige, die deswegen unten niger nackt erscheinen. Der Wuchs i 5 ' schlank pyramidal, oder auch ausgebreitet von unten an ästig, nur einige der ältesten Exemplare haben die schirmartige Krone der gemeinen Kiefer. Am auffallendsten erscheinen die Zapfen. Diese sind klein' sehr zugespitzt und immer hellgelb (naclj Christ „scherbengelb"), mitunter ß" schwarzem Schild um den Nabel. Die se Kiefer bildet habituell den Uebergang zU der spezifisch verschiedenen P. montan Mill., der Knieholz-Kiefer, mit welcher SW
häufig in Gesellschaft vorkommt. Sic re>> die Zapfen spät und unregelmässig un ist entschieden eine alpine und arktisch^ Form; sie kommt auch sowohl in L>' l P?' land wie auf den Hochalpen vor. £" vorgelegten Zapfen verdankt Herr D r j Bolle der Güte des Herrn Dr. Chrli in Basel, der sie aus dem Engadin crn ^L Herr Dr. Bolle beobachtete sie selbst in Rusterthal. Sämlinge bei L. Späth, B fl und Hofgärtner Reuter, Pfaueninsel.
Pinus Pinaster Sol. (P. maritima P°"y, var. Escarena (P. Escarena Riss., P. ^'"'^ c , toni Tenore). Von dieser Form der f| meinen Seestrandskiefer legte Herr } C. Bolle den ersten bei ihm auf sein Besitzung Scharfenberg gereiften Z a P 3 vor. Es ist zu bedauern, dass die schöne Seestrandskiefer, der schönste B 3 ", unter den langnadeligen Kiefern, bei nicht ganz hart ist, deshalb finden sl £f auch keine alten Exemplare, obwohl seit 100 Jahren schon bei uns ver> ll ^j e ist. An den Dünen der Ostsee sind Versuche des verstorbenen Präsidc n ^. e Oppermann fehlgeschlagen, auch , 1868 von Dr. Bolle auf ScharfenD^g gepflanzten sind 1870/71 erfroren —' auf einen. —