Der Garten des Herrn Kommerzien-Math Spindlei: [Deutsche Garten-Zeitung-
weis liefert, dass es möglich ist, mit zweckmässig verwendeten Florblumen einen schöneren und nobleren Effekt zu erzielen, als mit dem besten Teppichbeetc.
Besonders schön ■ wirkten zwei mit Zinnia elegans nanafi.pl. in verschiedenen Farben bepflanzte und mit einer Einfassung von Zinnia Haageana //. pl. versehene Beete und eine Gruppe Pen Stenum gentianoides mit violetten Blumen.
Von den Dekorationspflanzen zeichneten sich zwei hochstämmige Myrten (Myrlus communis) durch die vollendete Form der schönen 2 m im Durchmesser haltenden Kronen und ein Sortiment ()rangenbäume mit zehnjährigen Kronen durch ihre schöne dunkelgrüne Belaubung aus. Von den an der Südfront der Villa stehenden Schlingpflanzen blühte Tecoma radieans grandiflora, sehr reich, Glycine (Wistarid) chinensis zum zweiten Male in diesem Jahre.
An der Westseite ist die Villa mit dem Wintergarten verbunden. Vor dem Eingange desselben stehen am Rande eines hufeisenförmigen Rasenplatzes, regelmässig vertheilt, scharf pyramidal geschnittene ca. 4—5 m hohe Larix enropaca. Für regelmässig gehaltene Anlagen ist die Lärche {Larix europaea) in dieser Form, wegen ihres schnellen Wuchses und ihrer schönen hellgrünen Nadeln, zur Anpflanzung zu empfehlen.
Ueber die Gewächshäuser lassen wir einen kurzen Bericht des Herrn Obergärtner Louis Ahlisch in Köpenick folgen:
Der Wintergarten zeichnet sich durch schöne starke und seltene Palmen, sowie andere werthvolle Blattgewächse aus. Ausser den grossen Latanien, Phoenix und Pandanus sind besonders als stark und schön zu nennen Cycas circinalis, Dioon edu/e, I.icuala sp/nt>sa, Pritcluirdia Martiana, Ravcttia HUdebrandU , Afzelia gnrndis, Philodendron Sclloum, Ph. Pontanesii, Chamaerops stauru- eantlm und Carludovica mierocephala.
In den übrigen 5 Gewächshäusern werden hauptsächlich die grosse, von der letzten Ausstellung bekannte Croton-Samm- lung, Dracaencn (Gordylinen), Caladien und andere bunte Blattpflanzen des Warmhauses kultivirt. Das im Vorjahre neu erbaute Haus No. 1, in 2 Abtheilungen, mit Holzkonstruktion und Kanalheizung, hat die gute Eigenschaft, dass es mit gemauerten Beeten versehen ist. Im Sommer werden die Beete mit Pferdedung angefüllt und Croton wie auch Dracaenen darin placirt. Die Croton kultivirt Herr Weber jetzt in voller Sonne; bei hellen Tagen wird reichlich Luft gegeben und sehr viel gespritzt.
Haus 2, ebenfalls Holzkonstruktion, in 2 Abtheilungen, enthielt ein Pelargonitn SfWrt/oSortimcnt. Im Winter finden in def ]. Abthetlung Lorbeern, Conifercn, Azaleelfl in der 2. Abtheilung Camellien, Echeverien, Agaven und verschiedene Farnkräuter ihren Platz.
Haus 3, Eisenkonstruktion mit doppel' tem Satteldach. Es befanden sich in diesen 1 ein prachtvolles Caladium-Sortiment, Sela' gineilen, Farnkräuter, tropische Orchideen und andere werthvolle Pflanzen. Im Winter dient es zur Kultur der Croton.
Haus 4, Eisenkonstruktion. Hiertf waren verschiedene Areccn, Kenticn. hohe Dracaenen, Pandanus Veitchii, P. JavanicuSj Chamaedoreen und Gycadeen vertreten, oben vom Glasdache hingen Stanhopeen und andere werthvolle Orchideen herunter, welche zum grössten Theil schon verblüh' waren; nur ein prachtvolles Oncidiumpr<m textum stand noch in Blüthe. Im Herbst wo die meisten dieser Pflanzen nach dem Wintergarten übersiedeln, finden Orangen, Neuholländer, bunte Hex, Pelargonien, Winter-Levkoyen darin ihren Standort.
Haus 5 ist ein ebenfalls im Vorjahf e erbautes Ueberwinterungshaus, 8 m hoch mit Zinkdach und Stehfenstern. Hierin finden sämmtliche hohen Pflanzen und die, welche weniger Licht im Winter bedürft! ihr Unterkommen. Dieses Haus ist m' 1 Kanalheizung versehen, während No- 2 —4 mit Wasserheizung eingerichtet sind; Sämmtliche Mistbeetkästen waren m 1 Palmen, Dracaenen, Croton, Orchideen und anderen Gewächsen besetzt. Gan z besonders fielen den Besuchern die 0 r ' chideen in's Auge. Herr Weber kultivif dieselben schon im 2. Jahre in Mistbeet' kästen (d. h. nur in abgetriebenen auS' geleerten Kästen), weil sich in denselben eine gleichmässigere Feuchtigkeit un^ Temperatur halten lässt, als in den G e ' wächshäusern. Alle Dendrobien werden in voller Sonne kultivirt und bei helle^ Tagen gelüftet. Cattleyen, Laelien, die meren Cypripedicn erhalten Schatten u"^ ebenfalls Luft; dagegen werden alle Odo 11 ' toglossen, Masdevallien, die kälteren CyP rl pedien, Lycasten,Miltonien und Coelog)' 0 ^ bei hellen Tagen stark beschattet, jedoc < um die Temperatur möglichst niedrig u n I feucht zu halten, nur wenig gelüftet, » Nachts dagegen werden die Fenster, w e " kein Regen zu befürchten ist, abgenomm e ^ Ausserdem werden alle des Morgens u" des Abends fein überbraust; bei de ersteren werden die Kästen des NacjJ bedeckt, damit die Tageswärmc und