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wieder in die Höhe, hebt mit demselben die Pflanze sammt Einsatzboden von ihrem erhöhten Standpunkte, setzt die Dauben wieder ein und giebt event. die erforderliche Erde zu.

Soll die Bodenfläche des Wurzel­ballens einer Untersuchung unterzogen werden, so sind die Dauben mit einem Strick oder Gurt am Erdballen festzu­schnüren.

Für den Fall, dass die Holzeinsätze selbst gefertigt werden sollen, liefert die Fabrik die Kübelmäntel ohne Einsatz.

Die Griffe resp. Traghaken sind, um nicht das dichte Zusammenstellen zu hindern oder sonst lästig zu werden, so eingerichtet, dass sie blos bei Bedarf angesteckt zu werden brauchen.

Wir wünschen dem neuen praktischen Patent-Kultur-Geräth die schnellste und weiteste Verbreitung.

Obstprodukte auf der Ausstellung in Meissen.

Von B. L. Kühn, Rixdorf.

Wenn ein rentabler Obstbau vom Vorhandensein einer rationellen Obst- verwerthung abhängt, so muss es zur grössten Freude gereichen, feststellen zu können, dass jede neue Ausstellung eine namhafte Vergrösserung der Produktion erkennen lässt und immer bessere Quali­täten zeigt, und diese erfreuliche That- sache konstatirte in ganz ungeahnt umfangreicher Weise auch die Meissener Ausstellung. Hoch erfreulich war auch hier besonders der Umstand, dass die Produktion von Obstwein und demnach auch sein Verbrauch eine überraschend schnelle Erhöhung zeigt, eine immer grössere Ausdehnung gewinnt.

Es ist ja eine unbestrittene Thatsache, dass das Dörren von Obst nur dann rentabel werden kann, wenn z. B. Aepfel nicht über 3,50 M. pro Centner kosten, wenn grosse Posten geeigneter Sorten zu haben sind, welche einen hohen Procentsatz Dörrobst und ein gleich­farbiges Produkt, eine hochwerthige Handelswaare ergeben, dass dagegen ein Gemisch vieler Sorten einen ausge­zeichneten Obstwein liefert, dass sich

Aepfel beim Mosten, beim Preise von 25 M. pro Hektoliter Apfelwein, noch mit 7,50 M. pro Centner verwerthen. Weiter steht fest, dass kleinere Most- äpfel den meisten und aromatischsten Obstwein ergeben. Weniger bekannt dürfte der Umstand sein, dass der Pro­centsatz der Ausbeute beim Dörren ganz ungemein von der Grösse der Früchte abhängig ist. So ergeben z. B. die Früchte des zum Präserviren vor­züglich geeigneten doppelten Zwiebel­apfels bei 5 l / 2 cm Durchmesser 8 °/ 0 , bei 6V 4 cm 13,6 %. bei 7'/ 2 cm 16,3 %, bei 8 cm 16,5 % Dörrwaare, ein Apfel von 8V2 cm Durchmesser, bei welchem ein Druckfleck abgeputzt werden musste, nur 15.13 °V Es dürfte sonach ange­zeigt sein, die grösseren unbeschädigten Früchte ausschliesslich zum Dörren, die kleineren und beschädigten dagegen zur Produktion von Apfelwein zu verwenden, denn die Unterschiede im Procentsatze des fertigen Produktes bei Verwendung kleinerer und grösserer Früchte sind beim Dörren so beträchtliche, dass sie den Reingewinn ganz wesentlich beein­flussen.

Wichtiger wie das Dörren von Obst scheint das der Gemüse werden zu wollen, umsomehr als Gemüsepräserven der beste Ersatz für frisches Gemüse und bedeutend billiger sind wie konservirte Gemüse. So entspricht z. B. Vi 0 Pfd. gedörrter Schnittbohnen, im Detail­verkauf 18 Pf. kostend, dem Inhalte einer Zweipfund-Dose konservirter Boh­nen, so dass demnach ihr Preis annähernd so hoch sein dürfte, wie der der leeren Blechdose. Beim Verbrauch gedörrten Weisskohls und gedörrter Möhren stellt sich der Preis einer Portion auf 3 Pf., und auch die feineren Gemüse sind ent­sprechend billig.

Auch in Meissen zeigte die Conti- nental-Konservenfabrik von Warnecke e.V. Keidel in Hildesheim, wie auf allen Ausstellungen, die vorzüglichsten Leistungen und bewies zur Genüge, dass nur grosse Betriebe Produkte I. Qualität herzustellen vermögen.

Sind auch sämmtliche Produkte, Aepfel, Birnen in den verschiedensten Sorten, Kirschen, alle Beerenarten incl.