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wahrt und dadurch einer fortgesetzten Luftinfektion ausgesetzt wird.
Mucor mucedo wurde nur hin und wieder konstatiert.
Andere Schimmelpilze konnten in keinem Falle gefunden werden.
Das Vorkommen dieser drei Schimmelpilze in Butter wird nicht nur aus ihrer ziemlich allgemeinen Verbreitung erklärt, sondern auch dadurch, dass diese Pilze ständige Bewohner der Ackerkrume sind, wie Adametz 1 ) nachgewiesen hat. Sie gelangen von hier aus auf das Futter der Kühe und von diesem direkt oder durch Kotpartikelchen der Kühe in die Milch.
Der unzweifelhafte Nachweis von virulenten Tuberkelbazillen in den Produkten gelang bei acht verschiedenen Molkereien (= 22,22 Prozent). Eine fragliche Tuberkelbazillenanwesenheitr wurde in drei Fällen (= 8,33 Prozent) festgestellt. Nimmt man diese fraglichen Fälle zu den sicher positiven hinzu, so bekommt man 30,55 Prozent, eine Zahl, die mit der im Posener Schlachthof an Schlachttieren erhobenen von 30,95 Prozent, auffallend übereinstimmt.
Bei den tuberkelbazillenhaltige Butter liefernden Molkereien handelt es sich ohne Ausnahme um Genossenschaftsmolkereien. Nimmt man den Durchschnitt der von diesen „positiven Molkereien" verarbeiteten Milchmenge, so erhält man = 6 650 Liter, während
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die „negativen Molkereien" durchschnittlich oa =
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3150 Liter und die „fraglichen" = 2666 Liter
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täglich verarbeiten.
Es zeigt sich also auch in der Provinz Posen hinsichtlich der Verbreitung der Tuberkulose die Gefahr der genossenschaftlichen Betriebe, wo eine einzige
l ) Adametz, Leopold, Untersuchungen über die niederen Pilze der Ackerkrume. Diss. Leipzig, 1886.