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Von Giessen kehrte er nach Posen zurück, um die Kolskische Apotheke zu verwalten. Als diese in andere Hände überging, übernahm Dr. Mankiewicz im Februar 1861 die Verwaltung der Dähneschen Hof­apotheke. Schon ein Jahr später erwarb er dieselbe und heiratete im August 1863 Fräulein Therese Kaatz, die älteste Tochter des Stadtrats Kaatz in Posen.

Herr Dr. Mankiewicz gehörte nicht zu denjenigen Apothekern, welche ihre Befriedigung nur in der regel­mässigen Ausübung der eigentlichen Pharmazie im Rahmen der Apotheke fanden; er strebte nach weiteren, höheren Zielen. Er beschäftigte sich viel oft im öffentlichen Interesse mit allen denjenigen Aufgaben, welche die Hygiene, Toxikologie und Physiologie dem Apotheker und Chemiker stellen, indem er Gelegenheit zu analytischer Tätigkeit suchte und fand. Dr. Mankiewicz war vierundzwanzig Jahre lang Mitglied der Direktion der Gas- und Wasserwerke und führte in dieser Zeit die regelmässigen Wasseruntersuchungen aus, über welche die Verwaltungsberichte der Stadt Posen aus den Jahren 18691903 Aufschluss geben. Als gericht­licher Chemischer Sachverständiger hat er die Resultate seiner Analysen in vielen Gerichtsverhandlungen ver­treten. Physiologische und toxikologische Untersuchungen beschäftigten ihn auch noch in hohen Jahren, als er seine Apotheke, nach 34 jährigem Besitz, bereits seinem Nach­folger überlassen hatte.

Nur besonders interessante Ergebnisse dieser seiner forschenden Tätigkeit pflegte er zu veröffentlichen, wie z.B. Über Harnuntersuchungen" im Archiv für Pharmazie 1882, Über Cystin" in der Pharmazeutischen Zentralhalle 1883 No. 26,Über Diabetes mellitus" in der Berliner medizinischen Wochenschrift, im Verein mit Dr. Caro in Posen.

Es konnte nicht ausbleiben, dass einem derart in Praxis und Wissenschaft stehenden Manne auch von der Regierung Beachtung geschenkt wurde. Eine lange Reihe von Jahren war er Mitglied der Prüfungskommission