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gebiet lässt sich genau nicht bestimmen. Beide erregen jetzt durch die Massenhaftigkeit ihres Auftretens den Ein­druck, als wären sie seit Jahrhunderten schon bei uns heimisch und hätten Jahrhunderte zu ihrer Ausbreitung über das Gebiet verwenden können. An diesen beiden Pflanzen sieht man recht deutlich, wie schnell die Wande­rung mancher Arten vor sich gehen kann, ohne dass der Mensch dabei behilflich ist. Auf dem Terrain von Bialagöra, nicht weit von der La.czmühle entfernt, ist der Boden mit einem dichten Polster von Anthemis ruthenica bedeckt, welches aus Tausenden von Pflanzen besteht. Überall auf Weg und Steg, auf Feldern und Brachen, begegnet man jetzt der russischen Hundskamille, welche wohl infolge ihrer dichteren filzigen Behaarung auf trocknem, sandigem Untergrunde den austrocknenden Sonnenstrahlen mehr Widerstand leisten kann, als die Acker -Hundskamille, welche in unserem Gebiete nur spärliche Haare auf den fiederteiligen Laubblättern besitzt. Was die Wasserpest anbetrifft, so ist es nun ganz sicher, dass dieselbe vor dem Jahre 1860 nicht eingewandert sein kann. Zuerst in Europa wurde sie 1836 in Irland bemerkt, einige Jahre darauf in Grossbritannien, wo sie bald zur Land­oder vielmehr zur Wasserplage wurde, denn sie hemmte Fischfang und Schiffahrt. In die Gewässer der Mark, der benachbarten Provinz, gelangte sie wahrscheinlich aus dem Berliner botanischen Garten. Um so erstaun­licher ist die schnelle und starke Verbreitung dieser Pflanze, als sie sich nur durch Sprosse, auf vegetativem Wege, fortpflanzen kann. Denn durch einen Zufall ist nur diejenige Pflanze, welche Fruchtblattblüten besitzt, aus den Flüssen Nordamerikas nach Europa gekommen. Zur Her­vorbringung reifer Samen fehlt also der Blütenstaub. In den Gräben bei Posen kann man in jedem Sommer die zier­lichen rötlichen Fruchtblattblüten über dem Wasserspiegel erscheinen sehen. Es macht jedoch den Eindruck, als wenn die Wasserpest nicht mehr so massenhaft, wie vor etwa zehn Jahren in den Gewässern dar Provinz auftritt. Noch