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Name n Rhododendron ( 1 <> w e 8 i a n u m führt. In England sowohl, wie in Belgien, soll er im Freien aushalten, was man bei uns nicht versuchen möchte.

Ausgezeichnet scheint diese Alpenrose durch ihr sehr dunkles Laub zu sein, was besonders noch hervortritt, da die Blätter ziemlich gedrängt stehen.

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Auf der Unterfläche ist die Farbe heller und scheint sich mehr zum Graugrünen zu neigen. Von be­sonderer Schönheit sind auch die Blüthen von eini­ger Grösse und in ziemlicher Anzahl dicht bei einander stehend. Dir Grundfarbe ist weiss, aber die obern 3 Abschnitte sind bis zur Mitte von der Basis an dicht mit violetten kleinen Flecken be­setzt. Den Blüthen nach gehört Rh. Clowesia- num zu den vielen Formen des Rh. ar bor cum Sm.

Countess ef Wilton heisst eine Alpenrose (Rhododendron), die ganz besonders gerühmt wird, weil sie die stärksten Winter in keineswegs ge­schützten Lagen in England ausgeholten hat. Wir ersehen leider nicht aus der Beschreibung, ob es eine Alpenrose des Himalaja oder Vorderasiens (Rhododendron arböreum oder ponticum) ist j ver- muthen aber das Letztere, insofern die Sorte nicht durch eine Kreuzung beider entstanden ist. Im letztern Falle möchten wir wohl glauben, dass sie, wenn auch bedeckt und mehr im Schutze, eben­falls in Deutschland, vielleicht sogar im Nordosten, aushält. Sie wurde aus Samen von dem verstor­benen William Lodge gezüchtet. Schon im Habitus und ganz besonders durch ihren kräftigen Wuchs soll sie sieh wesentlich von allen übrigen Sorten unterscheiden. Die Blätter besitzen eine mehr olivengrüne Farbe, sind ziemlich gross und haben auch eine dickere Konsistenz, während die karmoisinrothen und gut gebauten Blüthen von nicht unbedeutender Grösse eine dichte Dolde bilden und als solche mehr aus den Blättern hervorragen. Da die Sorte spät blühet, so erhält sie dadurch noch einen besonderen Werth.

Unter dein Namen Rhododendron Wil- soni ist auf der hiiti. Tafel des botanical Maga­zine ein Blendling von Rh. glaueum und cilia- tum abgebildet, der empfohlen werden könnte, hätten wir nicht grade aus diesem Genus so be­sonders schöne Formen. Die elliptischhen Blätter sind auf der Unterfläche blasser, aber ausserdem noch mit Funkten besetzt, während die Blüthen eine rosenrothe Farbe besitzen, die gegen den Rand hin blässer wird. Gezüchtet wurde der Blendling von Nuttall in Nutgrove bei Rainhill in Lan- cashire.

Von Azaleen hat van Houtte in Gent man­ches Neuis gebracht; von diesen sind folgende in der Flore des serres abgebildet und verdienen

Empfehlung: Azalea Vanhouttei fl. pl. gehört zu den Sorten des freien Landes, welche man aus Azalea pontica mit Verwandten Nordamerika's (vis cosa, nudiflora und ca 1 e nd ul acea) ge- ] züchtet hat. Da deren Zucht hauptsächlich in ] Gent und zwar vor Allem durch einen Pflanzon- ! liebhaber, dem nun verstorbenen Bäcker Mortier, daselbst geschah, so erhielten bei den Gärtnern diese Sorten auch den Namen der Mortier'schen Azaleen oder auch schlechthin Azaleen von G en t. Weil sie nun auch einen besonderen Schmuck des freien Landes darbieten, so kann man nur be­dauern , dass sie doch nicht so verbreitet sind, als ' man ihrer Schönheit und Dankbarkeit nach ver- muthen sollte.

Viel liegt allerdings daran, dass man sie nicht richtig behandelt und demnach auch nicht den Er­folg hat. Die genannten 4 Hauptarten wachsen in ihrem Vaterlande an dem Rande grosser Laubwäl­der oder auch an mehr lichten Stellen in einem Hoden, der oft Fuss hoch mit einer leichten und im hohen Grade fruchtbarem Lauberde bedeckt ist, und erhalten daselbst während der trocknen Zeit hinlänglich Feuchtigkeit, da einestheils der Boden sehr hygroskopisch ist, anderntheils das In­nere solcher Wälder nie ganz austrocknet. Nur j im Juli und August haben die Pflanzen eine Art Ruhe, wo sie nicht wachsen, aber grade dann die Knospen für das nächste Jahr anlegen. Es ist demnach vor Allem nothwendig, dass man diesen Azaleen auefa in unsern Gärten dieselben Bedin­gungen gibt und hauptsächlich gegen direkte Ein­wirkung der Sonne schützt, wenn sie schön und reichblühend werden sollen.

Die Vermehrung der wurzelächten Sorten ge­schieht durch Zerreissung} die feinem Sorten ver­tragen dieses aber nicht gut und blühen überhaupt auf einer derberen Unterlage besser. Bei uns ge­schieht die Veredlung aller Azaleen durch soge­nanntes Einspitzen, wo sie ungemein leicht anwach­sen. In Belgien wendet man die sogenannte Pla- cage (Greffe en approche) an, indem man einen gleich starken Veredelungszweig an einen andern der Unterlage anplattet und mit einem wollenen Faden in seiner Lage erhält. Diesen lässt man bis zum Frühjahre daran, während man den an­gesetzten Zweig schon im Herbste unterhalb der

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Veredelungsstelle abschneidet. Die Veredelung geschieht wohl auch durch Sommertriebe (Greffe herbacee).

Azalea Vanhointei fl. fl. bildet an. Ende der Zweige dichte, ziemlich runde Bltttfaenköpfe von ,4, bisweilen auch 5 Zoll im Durchmesser, die in der Regel mit den Blättern zugleich zum Vor­schein kommen. Die 3 untern Blumenabschnitte

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